Ernte 2023: Auf und Ab bei Wasserversorgung und Qualität

Das Wichtigste im Überblick:

Wetter: Auskömmliche Niederschläge im Winter; Wechsel aus feucht-kühler und später extrem trockener Witterung beeinträchtigt Pflanzenentwicklung im Frühjahr, Regen im Sommer verzögert Ernte und schädigt Getreidebestände.

Winterkulturen haben dank Wasservorrat im Boden gute Startbedingungen, Trockenheit im Frühjahr sorgt bei Winter- wie bei Sommerkulturen für starke Entwicklungs- und Ertragsschwankungen je nach Bodengüte und Wasserversorgung.

Getreideernte: Menge gegenüber dem Vorjahr rückläufig, starke Einschränkungen bei der Qualität, aus Brot- wird vielfach Futtergetreide.

Kartoffeln: Aufgrund nasser Böden späte Pflanzung; Regen im Sommer begünstigt Krautfäule; durchschnittliche Erträge erwartet.

Raps: Anbaufläche wegen zuletzt guter Erträge und Erlöse deutlich ausgeweitet; Ertrag gegenüber dem guten Vorjahr rückläufig und je nach Standort sehr unterschiedlich; Ölgehalt etwas niedriger als 2022.

Zuckerrüben: Trotz später Aussaat wird dank Niederschlägen und moderaten Temperaturen mit einer guten Ernte mit steigenden Erträgen gerechnet.

Mais: Profitiert von der diesjährigen Witterung – teilweise überdurchschnittliche Erträge erwartet. Entspannung für die Grundfutterversorgung der Milchviehbetriebe.

Grünland: Mengen erst in der zweiten Jahreshälfte zufriedenstellend; Nässe erschwert Erntebedingungen; Qualität voraussichtlich leicht unterdurchschnittlich.

Preise: Erzeugerpreise sind gegenüber dem hohen Niveau im krisen- und kriegsbestimmten Vorjahr deutlich zurückgegangen. Ausnahme: Kartoffeln – das überschaubare Warenangebot führt zu sehr stabilen Erzeugerpreisen. Die hohen Preise für Energie belasten weiterhin die Produktionskosten.

Hannover – Die niedersächsischen Acker- und Futterbaubetriebe haben dieses Jahr ein starkes Auf und Ab bei der Wasserversorgung ihrer Kulturen sowie bei den Erntebedingungen erlebt. Das hat Folgen für die Erträge und die Qualitäten – teils in negativer, teils in positiver Hinsicht. Während etwa das Getreide nach einem guten Start im Winter erst unter Trockenheit und später sehr unter Nässe litt, konnten Zuckerrüben und Mais von den ergiebigen Niederschlägen profitieren. Wer seine Anbauplanung je nach regionalen Möglichkeiten vielfältig gestaltete, konnte damit Ernte-Risiken verringern. Dieses Fazit zog die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) am Mittwoch (06.09.2023) während ihrer Ernte-Pressekonferenz in Hannover.

„Nach ersten Schätzungen fällt die Getreideernte mit gut 5,2 Millionen Tonnen um knapp zehn Prozent kleiner aus als im Vorjahr – extreme Trockenheit im Mai und Juni sowie starke Niederschläge im Juli und August haben ihre Spuren hinterlassen“, berichtete Kammerpräsident Gerhard Schwetje.

Dank ihres frühen Erntetermins konnte die Wintergerste (Details zu den einzelnen Kulturen siehe weiter unten) im Juli vielfach noch planmäßig und trocken eingefahren werden. Die folgende Regenperiode machte die ackerbaulichen Anstrengungen vieler Betriebe beim Getreide zunichte.

„Mit jedem Regentag, an dem die Mähdrescher nicht fahren konnten, hat die Backqualität von Weizen und Roggen abgenommen – so verwandelte sich Brotgetreide vielerorts in Futtergetreide“, sagte Schwetje. Die Nässe begünstigte außerdem Pilzbefall. 

„Insbesondere Bestände, die durch vorangegangene Unwetter umgeknickt worden waren, begannen an der Ähre oder Rispe zu keimen – bei Auswuchsgetreide sind die guten Backeigenschaften dahin“, ergänzte Schwetje. Die LWK rechne daher mit Einschränkungen bei der regionalen Versorgung mit Backweizen.

Für die Anbauerinnen und Anbauer hat es weitreichende Folgen, wenn sie nur zu feuchtes oder bereits keimendes Getreide ernten können. „Wer im Vorjahr Lieferverträge für Brotgetreide geschlossen hat, kann nun womöglich die geforderte Qualität nicht liefern und muss zumindest mit Preisabschlägen rechnen“, erläuterte der Kammerpräsident. „Ist das Getreide zu feucht für die Lagerung, muss es zunächst getrocknet werden – diese Kosten schmälern den Erlös zusätzlich.“

Wer seine Ware statt als Brot- nur als Futtergetreide vermarkten kann, verdient deutlich weniger Geld: Der Abstand von Futterweizen zu B-Weizen (Brotweizen) beläuft sich zurzeit auf 2,70 bis 3 Euro pro Dezitonne. Dieser Preisabstand, der in früheren Jahren eher bei 1,00 bis 1,50 Euro lag, kann sich noch vergrößern, wenn das Angebot an Futtergetreide weiter wächst. „Auf der anderen Seite bieten sich gute Vermarktungschancen für Qualitätsware, die vermutlich recht knapp sein wird“, ergänzte Schwetje mit Blick auf die Betriebe, deren Ernte weniger von den Niederschlägen betroffen war.

„In dieser schwierigen Situation bewährt sich, dass wir in Niedersachsen neben dem Ackerbau eine leistungsstarke Tierhaltung haben – so gibt es die Möglichkeit, das zusätzliche Futtergetreide regional für die Produktion von Fleisch und Milch zu verwerten“, betonte der Kammerpräsident. Diese Verwertungsmöglichkeit sei voraussichtlich nicht für alle Partien mit Auswuchsgetreide möglich: „Betriebe, die Auswuchsgetreide an Schweine und Rinder verfüttern möchten, sollten sehr gründlich auf die hygienische Beschaffenheit solcher Partien achten, da immer die Gefahr einer Pilzbelastung besteht.“ Um gesundheitliche Risiken für die Tiere auszuschließen, sollte Auswuchsgetreide dem Futter nur zu einem eher geringen Anteil beigemischt und nicht für Jungtiere und Sauen verwendet werden.

Für die Ernährung der mehr als 800.000 niedersächsischen Milchkühe spielt das Grünland eine große Rolle. Trockene und nasse Wetterphasen haben auch auf diesen Flächen die Ernten beeinflusst. Schwetje: „Nach eher überschaubaren Erträgen beim ersten und zweiten Schnitt im Frühjahr nahmen die Mengen durch den Regen im Verlauf des Sommers zu – die Qualität ist ersten Untersuchungen zufolge eher unterdurchschnittlich.“ Nach den zurückliegenden Dürre-Jahren habe sich die Grundfutterversorgung aber stabilisiert.

Angesichts der wechselhaften und extremen Witterung mit Hitze-, Nässe- und Dürrephasen befassten sich sowohl Bäuerinnen und Bauern als auch die LWK intensiv mit der Frage, welche Kulturen mit den Bedingungen des Klimawandels denn am besten zurechtkämen, berichtete Schwetje. „Die aktuell beste Risikovorsorge für einen Betrieb besteht darin, in einem Jahr möglichst mehrere verschiedene Nutzpflanzen anzubauen, die ihre Entwicklungs- und Reifephasen zu unterschiedlichen Zeitpunkten durchlaufen – denn je weiter das Spektrum an kritischen Zeitphasen ist, desto weniger Schaden können zeitlich begrenzte Extremwetterereignisse anrichten.“

So werden 2023 voraussichtlich all jene Höfe mit einem blauen Auge davonkommen, die neben Getreide zum Beispiel Zuckerrüben und Mais angebaut haben: Für beide Kulturen werden gute Ernten und Erträge erwartet. Damit lassen sich wirtschaftliche Verluste beim Getreide zumindest teilweise ausgleichen.

Ernte 2023 in Niedersachsen: Die Kulturen im Einzelnen

Die Getreideernte 2023 wird nach Angaben des Landesamts für Statistik mit 5,2 Millionen Tonnen rund 10 Prozent geringer ausfallen als 2022. Witterungsbedingt sanken die Durchschnittserträge pro Hektar (ha) von 75,9 (2022) auf 70,1 Dezitonnen (dt). Angesichts der schlechten Erntebedingungen könnte der Durchschnittsertrag noch nach unten korrigiert werden.

Wegen der Unterschiede bei der Wasserversorgung und der Bodenbeschaffenheit gab es eine große Bandbreite von Erträgen. Die Wintergerste, die noch vor den starken Sommer-Niederschlägen weitgehend geerntet worden war, erreichte auf guten Böden 120 dt pro ha, auf leichten Böden mitunter nur 55 dt pro ha. Der Ertrag beim Winterweizen ging infolge der verzögerten, nassen Ernte um acht Prozent zurück.

Die Getreide-Anbaufläche ist 2023 gegenüber dem Vorjahr um ein Prozent auf 760.743 ha gewachsen. Die Anbauflächen der Getreidearten änderten sich teilweise deutlich. Die Wintergetreide haben mit Winterweizen (+5,2 Prozent auf 351.696 ha), Wintergerste (+7,9 Prozent auf 147.307 ha) und Roggen (+10,6 Prozent auf 155.821 ha) den größten Anteil. Sommergerste (-25,2 Prozent auf 31.743 ha) büßte am stärksten an Fläche ein.

Mit 21,20 Euro pro dt liegt der durchschnittliche Erlös für Getreide insgesamt fast 28 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres, als der Krieg im Getreide-Staat Ukraine die Preise trieb. Dieser Konflikt kann weiterhin zu deutlichen Preisschwankungen führen.

Infolge der verregneten Ernte, die unter anderem beim Weizen Pilzerkrankungen und Auswuchs (Auskeimung an der Ähre) begünstigte, ist deutlich mehr Futtergetreide im Angebot als im Vorjahr. Zusätzlich setzen Importware und die schwächelnde Nachfrage aus der Tierhaltung die Preise für Futterware unter Druck. Gute Karten hingegen haben Landwirtinnen und Landwirte, die Getreide in vereinbarter Top-Qualität liefern können – in diesem Marktsegment dürfte das Angebot eher knapp sein.

Für den Raps ist die Anbaufläche 2023 wegen der zuletzt guten Erträge und Erlöse um 17 Prozent auf 108.196 ha ausgeweitet worden. Nach den sehr guten Erträgen in 2022 haben sich diese auf besseren Standorten wieder auf das Mittel der zurückliegenden Jahre eingependelt. Auf schwächeren Standorten haben Nässe und Kälte im Frühjahr, die anschließende Trockenheit sowie Schädlings- und Pilzbefall den Ertrag geschmälert. Daher liegt die Spanne je nach Bodenqualität zwischen 15 und 50 dt/ha.

Der Rapspreis reicht aktuell nicht an das hohe Niveau der Vorjahre heran und liegt um gut ein Drittel niedriger als im Vorjahr. Unter anderem eine weltweite Rekordernte und hohe Importmengen sowie der etwas geringere Ölgehalt lassen die Erlöse schrumpfen.

Das nasse Frühjahr führte bei den Kartoffeln zu einer verzögerten Pflanzung bis weit in den Mai. Die folgende Trockenheit konnten nicht alle Betriebe mit Beregnung ausgleichen. Durch den Regen ab Juli traten Pflanzenkrankheiten wie Krautfäule dieses Jahr verstärkt auf. Dies erforderte den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, um das Risiko für Ertragsausfälle zu reduzieren.

Die Anbaufläche von Kartoffeln bewegt sich mit rund 123.400 ha auf dem Niveau der Vorjahre. Fast 50 Prozent aller deutschen Kartoffeln wachsen in Niedersachsen, neben Speisekartoffeln auch Chips-, Pommes- und Stärkekartoffeln. Für eine Ertragsprognose ist es derzeit noch zu früh – Fachleute rechnen mit einer eher durchschnittlichen Ernte, der Ertrag lag 2022 bei 423,5 dt/ha.

Die Erzeugerpreise für Kartoffeln bewegen sich mit etwa 40 Euro/dt weit über dem Vorjahr und dem Fünf-Jahres-Schnitt. Für Frühkartoffeln wurden zeitweise 90 Euro/dt bezahlt – das Angebot war durch die Pflanzbedingungen und die folgende Trockenheit knapp. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln dürften mit der einsetzenden Haupternte etwas zurückgehen. Am Markt fürVeredelungskartoffeln (für die Herstellung etwa von Chips, Pommes, Kartoffelsalaten) gab es Preisschwankungen zwischen 60 und 20 Euro/dt.

Drei Besonderheiten zeichnen den Anbau von Zuckerrüben dieses Jahr aus: späte Aussaat, ausreichend Regen und gute Preisaussichten. Im kalten und nassen Frühjahr zog sich die Aussaat bis in den Mai hin – ein Monat länger als üblich. Doch die Sorge, ob denn die Pflanzen diesen Wachstumsrückstand wieder wettmachen könnten, erwies sich als unbegründet: Die Niederschläge des Sommers und die dadurch verbesserte Verfügbarkeit von Nährstoffen im Boden haben die Zuckerrüben für eine vielversprechende Entwicklung genutzt. Allerdings verlangten Blattläuse und andere Schädlinge viel Aufmerksamkeit.

Aufgrund des sehr guten Zuckerpreises auf dem Weltmarkt sind für die heimischen Rübenbäuerinnen und -bauern auskömmliche Erlöse zu erwarten. Erst im Laufe der Rübenkampagne, die in diesen Tagen beginnt, werden sich die endgültigen Preise für den Vertragsanbau und freie Partien bilden. Die Anbaufläche für Zuckerrüben liegt mit 101.461 ha leicht über dem Niveau des Vorjahres. Erste Proberodungen deuten auf Erträge hin, die über dem Fünf-Jahres-Mittel (rund 75 t/ha) liegen. Neben der Zuckerproduktion werden die Rüben zu einem kleineren Anteil in Biogasanlagen verwertet oder an Rinder verfüttert.

Die Anbaufläche der großkörnigen Körnerleguminosen wie Ackerbohne, Erbse und Sojabohne ist leicht auf 15.750 ha (-3,3 Prozent) zurückgegangen. Während Körnererbsen um fast 40 Prozent auf 4.400 ha zulegten, gab es bei Ackerbohnen (-17,5 Prozent auf 7.300 ha) und Lupinen (-20 Prozent auf 1.600 ha) Rückgänge zu verzeichnen. Der Trend zum Sonnenblumen-Anbau hat sich zunächst nicht fortgesetzt (-8 Prozent auf gut 2.000 ha). Die Ernte der Leguminosen ist wegen der Verzögerung durch Niederschläge noch nicht abgeschlossen.

Neben der Zuckerrübe gehört der Mais zu den Profiteuren des nassen Sommers. Nach der durch Kälte und Nässe verzögerten Aussaat hat die vorhandene Bodenfeuchte in der Regel für eine gute Entwicklung der Jungpflanzen ausgereicht. Danach sicherten regelmäßige Niederschläge landesweit das weitere Wachstum ab. Auch die hohen Temperaturen des Frühsommers förderten die Maisentwicklung. Zurzeit rechnen die Mais-Fachleute der LWK mit einer normalen Abreife ab Mitte September sowie mit durchschnittlichen bis leicht überdurchschnittlichen Erträgen.

Schätzungen zufolge steht in Niedersachsen dieses Jahr auf 452.000 ha Silomais, auf weiteren 114.540 ha bleiben die Pflanzen voraussichtlich länger stehen, um als Körnermais gedroschen zu werden. Diese Anteile können sich je nach Vermarktungschancen noch verschieben. Rund 60 Prozent des Silomaises werden für die Rinderfütterung verwendet, 40 Prozent werden für die dezentrale Energieerzeugung in Biogasanlagen verwertet. Nach der unterdurchschnittlichen Maisernte 2022 dürfte die bevorstehende Ernte die Situation bei der Grundfutterversorgung entspannen.

Bei der Grundfutter-Erzeugung spielt auch das Grünland mit rund 700.000 ha eine bedeutende Rolle. Der Jahresertrag dort setzt sich aus mehreren Ernten zusammen – so lassen sich widrige Wetterbedingungen besser ausgleichen. Das war auch dieses Jahr von Vorteil. Der kühle Jahresbeginn verzögerte den ersten Aufwuchs. Die Ernte des Ackergrases fand später als üblich statt – und damit auch die darauffolgende Mais-Aussaat. Die Erträge lagen im ersten Schnitt mit 35 bis 43 dt Trockenmasse pro ha 10 bis 20 Prozent niedriger als im Vorjahr.

Nach dem trockenen Sommer 2022 und Frösten im Dezember wiesen die Bestände des Dauergrünlandes im Frühjahr noch Lücken sowie Stellen auf, an denen unerwünschte Pflanzen mit geringem Futterwert wuchsen. Die Abfolge von kühler Witterung und anschließender Trockenheit bis Juni sorgte dafür, dass der erste und zweite Schnitt je nach Region unterdurchschnittlich bis mager ausfiel. Erst die anhaltenden Niederschläge des Sommers ließen die Erträge steigen. Die Nässe beeinträchtigte andererseits die Erntearbeiten. Weil die einzelnen Schnitte regional sehr unterschiedlich ausgefallen sind, rechnen die LWK-Grünlandfachleute mit einer leicht unterdurchschnittlichen Qualität.

Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter von Extensivgrünland konnten aufgrund der späten Grasschnitte in der ersten Vegetationshälfte vor allem von der trockenen Wetterphase im Juni und Anfang Juli profitieren. Sie holten gutes Heu in ausreichenden Mengen von den Flächen.

Für die Weidehaltung waren die wechselhaften Wetterverhältnisse 2023 bislang eine Herausforderung. In trockenen Phasen wurde das Futter auf der Weide knapp, so dass manche Betriebe vermehrt zufüttern mussten. Während der Regenperiode wuchs das Gras zwar gut, doch teilweise wurden die Flächen so nass und matschig, dass die Rinder zeitweise zurück in den Stall mussten.

Weitere Zahlen finden Sie in der beigefügten Tabelle „Anbauflächen, Erträge und Erlöse von Landwirtinnen und Landwirten in Niedersachsen 2023 im Vergleich zu 2022“.

Ökolandbau

Mit einer Fläche von mehr als 163.000 ha wurden in Niedersachsen in 2023 für mittlerweile 6,4 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Anträge auf Ökoförderung gestellt. Obwohl sich der jahrelange Bio-Boom verlangsamt hat und sich zum Beispiel Öko-Dinkel und Öko-Hafer schwieriger vermarkten lassen, hat der Ökolandbau im Vergleich zum Vorjahr an Fläche gewonnen. Grünlandbetriebe sind zurzeit eher geneigt, auf „Öko“ umzustellen als Marktfruchtbetriebe.

Öko-Wintergerste (+79 Prozent auf 2.673 ha) konnte noch unter trockenen Bedingungen geerntet werden Die Erträge und Kornqualitäten sind überwiegend erfreulich. Dann kam der große Regen, und die Ernte von Öko-Roggen (+37 Prozent auf 5.193 ha), Öko-Dinkel (-56 Prozent auf 1.869 ha), Öko-Weizen (+30 Prozent auf 10.443 ha) und Öko-Triticale (+57 Prozent auf 2.611 ha) fiel buchstäblich ins Wasser. Genau wie beim konventionell angebauten Getreide mussten Partien getrocknet werden, damit sie lagerfähig wurden und ihre gute Backeigenschaften behielten. Dies gelang bei einem Gros des Öko-Getreides leider nicht. Insgesamt dürfte der überwiegende Teil des Öko-Wintergetreides nur als Viehfutter zu vermarkten sein.

Durch die Vorgaben des Ökolandbaus – etwa den Verzicht auf Mineraldünger – ist es eine besondere Herausforderung, gute Backqualitäten zu erzeugen. Neben Standort, Fruchtfolge, organischer Düngung, Witterung und Erntezeitpunkt sind die Verfügbarkeit von Stickstoff im Boden sowie die Sortenwahl zentrale Faktoren. Weil die reifen Bestände wegen des Regens zu lange auf dem Acker blieben, begann das Getreide zu keimen. Der sinkende Stärkegehalt führt dazu, dass mit Elastizität und Triebkraft wichtige Backeigenschaften verlorengehen.

Genaue Abgaben zu Mengen und Qualitäten des Öko-Getreides liegen wegen der verspäteten Ernte noch nicht vor. Die vom Handel geforderten Eigenschaften werden vielerorts nicht erreicht. Volle Läger bremsen die Nachfrage auch nach den wenigen guten Qualitäten. Hinzu kommt die schwächelnde Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher nach Öko-Mehl und Öko-Backwaren. Ein akutes Problem ist das große Angebot von Futtergetreide und eine zugleich zurückhaltende Nachfrage. Die Differenz von Futter- zu Brotgetreide liegt bei 6 Euro je dt.

Etwas besser sieht es bei den Öko-Körnerleguminosen aus. Trotz wechselhaften Wetters entwickelten sich die Bestände zunächst gut. Die Erträge fallen je nach Standort und Regenmenge und Regen-Zeitpunkt voraussichtlich sehr unterschiedlich aus – die Spanne reicht von zufriedenstellend bis enttäuschend. Die Nachfrage ist aber nach wie vor gut, es ist weiterhin mit stabilen Preisen zu rechnen.

Dank guter Nachfrage hat das Interesse am heimischen Öko-Sojabohnenanbau (+17 Prozent auf 1.097 ha) weiter zugenommen. Diese Kultur gehört ebenfalls zu den Profiteuren des diesjährigen Wetters und konnte trockene wie feuchte Phasen für eine gute Entwicklung nutzen. Die Ökolandbau-Fachleute der LWK rechnen mit hohen Erträgen und weiterhin stabilen Erzeugerpreisen. Bislang dominiert in Niedersachsen der Anbau von Öko-Soja als Tierfutter. Für den menschlichen Verzehr – etwa als Tofu – sind häufig spezielle Sorten und Qualitäten gefragt.

Wie beim konventionellen Mais konnte sich der Öko-Mais (+43 Prozent auf 5.305 ha) trotz später Aussaat gut entwickeln. Die mechanische Beikrautregulierung fand im Mai und Juni unter optimalen Bedingungen statt. Die hervorragend entwickelten Bestände lassen gegenwärtig eine überdurchschnittliche Ernte erwarten.

Wegen der zuletzt guten Preise hatte der Anbau von Öko-Raps (-8 Prozent auf 1.092 ha) in den zurückliegenden Jahren an Bedeutung gewonnen. Den Jungpflanzen machten anfangs der Rapserdfloh und andere tierische Schaderreger zu schaffen. Die Erträge fallen weitgehend durchschnittlich aus und reichen nicht an das Niveau von 2022 heran.

Der kühle Mai und die anschließende Trockenheit hemmten die Öko-Sonnenblumen (+4 Prozent auf 556 ha) zunächst in ihrer Entwicklung. Den Rückstand machten die meisten Bestände im Sommer dank Niederschlägen wieder wett. Die Ernteaussichten für Oktober sind gut. Das Interesse am Anbau von Öko-Sonnenblumen nimmt weiter zu.

Mit tierischen Schaderregern hatte auch die Öko-Zuckerrübe (-7 Prozent auf 1.413 ha) im Frühjahr zu kämpfen. Tierische Gegenspieler wie etwa Marienkäfer spielen beim Pflanzenschutz eine noch größere Rolle als im konventionellen Rübenanbau. Durch die Niederschläge im Juli und August legten die Öko-Rüben deutlich an Masse zu. Dies lässt hohe Erträge erwarten. Die Zuckergehalte dürften wegen einer geringeren Sonneneinstrahlung niedriger ausfallen als 2022.

Analog zu den Bedingungen im konventionellen Landbau kamen die Öko-Kartoffeln (-19 Prozent auf 2.483 ha) im Frühjahr wegen Nässe später als üblich in den Boden. Ab Ende Juli wurde im Zuge der Niederschläge Krautfäule in vielen Beständen zum Problem. Welche Auswirkungen dies auf die Qualität hat, lässt sich zurzeit noch nicht verlässlich einschätzen. Die Erträge werden sich vermutlich, aufgrund des späten Befalls mit Krautfäule, auf einem durchschnittlichen Niveau befinden.

Mit Umsatzplus von 17% und Ergebnissteigerung von 16% zum Halbjahr setzt Ottobock nachhaltiges Wachstum fort

Rekordumsatz von €1,5 Mrd. für 2023 erwartet

  • Ottobock verzeichnet im ersten Halbjahr 2023 ein Umsatzwachstum von 17 Prozent, das bereinigte EBITDA stieg im gleichen Zeitraum um 16 Prozent.

  • Für das Gesamtjahr 2023 erwartet Ottobock zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte die Umsatzmarke von €1,5 Mrd. zu überschreiten.

  • Konsequenter Ausbau des Patientenversorgungsnetzwerks mit zwei Akquisitionen in der Türkei.

Ottobock, das globale Healthtech-Unternehmen und der Marktführer für prothetische Mobilitätslösungen, hat seinen nachhaltigen Wachstumskurs auch in der ersten Hälfte des Jahres 2023 erfolgreich fortgesetzt. Das Unternehmen konnte sowohl Umsatz als auch das bereinigte EBITDA deutlich steigern. Damit kann das Unternehmen die erfolgreiche Entwicklung aus dem Geschäftsjahr 2022 sogar noch steigern.

Das Unternehmen verbesserte seinen Umsatz in der ersten Jahreshälfte 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent auf insgesamt 719 Mio. Euro (Vorjahr: 616 Mio. Euro). Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITDA) steigerte Ottobock im selben Zeitraum um 16 Prozent auf 121 Mio. Euro (Vorjahr: 104 Mio. Euro). Die operative EBITDA-Marge entwickelte sich in der ersten Jahreshälfte 2023 stabil mit rund 17 Prozent (Vorjahr: 17 Prozent).

Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen, zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte die Umsatzmarke von EUR 1,5 Mrd. zu überschreiten.

„Wir gehen derzeit davon aus, dass 2023 das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte von Ottobock werden könnte”, sagt Professor Hans Georg Näder, Eigentümer und Vorsitzender des Verwaltungsrats der Ottobock SE & Co. KGaA. „Die starke Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis untermauert unseren nachhaltigen Wachstumskurs und mit strategischen Zukäufen bauen wir unsere Position als weltweit größter Patientenversorger weiter konsequent aus.“

Ausbau des weltweiten Patientenversorgungsnetzwerks

Bereits heute betreibt Ottobock mit mehr als 400 Versorgungszentren das größte globale Netzwerk für die maßgeschneiderte orthopädietechnische Behandlungs- und Rehabilitation seiner PatientInnen.

Mit gezielten Investitionen setzt Ottobock den Ausbau seines weltweiten Versorgungsnetzwerks weiter erfolgreich fort. In diesem Zuge hat das Unternehmen zum 24. August 2023 Mehrheitsbeteiligungen an dem türkischen Patient Care-Betrieb Proklinik sowie dem türkischen Orthopädietechnikunternehmen Bilimop übernommen.

Oliver Jakobi, CEO von Ottobock, sagt: „Wir sind sehr solide aufgestellt und können dank unseres stabilen Wachstums auch in dem aktuell wirtschaftlich herausfordernden Umfeld gezielt Möglichkeiten ergreifen und den strategischen Ausbau unseres globalen Technologie- und Versorgungsangebots vorantreiben. Gemeinsam mit Proklinik und Bilimop werden wir unser Versorgungsnetzwerk in der Türkei qualitativ und quantitativ erweitern und außerdem unser Angebot in der Neurorehabilitation ausbauen.“

Proklinik gehört künftig zu 51 Prozent zur Unternehmensgruppe Ottobock. Das Unternehmen betreibt im Raum Istanbul drei Patient Care-Standorte mit derzeit 35 MitarbeiterInnen und hat bereits über 12.000 PatientInnen versorgt. Ottobock hält außerdem nun 70 Prozent der Anteile am türkischen Orthopädietechnikunternehmen Bilimop. Das Unternehmen beschäftigt in Ankara 33 MitarbeiterInnen und hat seit Gründung mehr als 10.000 PatientInnen behandelt. Beide Unternehmen werden zunächst im Co-Branding weiterbetrieben.

Bereits in der Vergangenheit hat Ottobock erfolgreich mit diesen Partnern zusammengearbeitet und unter anderem ein umfassendes Versorgungskonzept für das Krankheitsbild Diabetes entwickelt. Mit seinem Engagement in der Türkei vergrößert Ottobock seinen lokalen Fußabdruck nun nachhaltig.

108 Bewerbungen für den Innovationspreis der Region Göttingen

Bewerbungsphase abgeschlossen – Jetzt entscheidet die Jury

Unter dem diesjährigen Motto „Meilensteine setzen“ sind insgesamt 108 Bewerbungen für den 21. Innovationspreis des Landkreises Göttingen bei der WRG Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH (WRG) eingereicht worden. Die Bewerbungsfrist endete am 15. Juni 2023. Die Gewinner werden bei der Preisverleihung am 21. November 2023 im Deutschen Theater Göttingen bekannt gegeben.

Die Bandbreite der Wettbewerbsbeiträge ist auch in diesem Jahr groß und reicht von einer Atemmaske mit Lichtdesinfektion über ein CO2-neutrales Aluminium-Recycling bis hin zur ergonomischen Brille. Unter den Teilnehmenden sind junge Gründerinnen und Gründer, mittelständische Betriebe, weltweit agierende Konzerne und soziale Einrichtungen.

„Innovationen sind gefragter denn je – mehr als 100 Bewerbungen für den Innovationspreis 2023 zeigen, wieviel Potential und Ideen in der Region vorhanden sind. Diese sichtbar zu machen, darum geht es beim Innovationspreis der Region Göttingen.“ Mit diesen Worten kommentiert Landrat Marcel Riethig den Abschluss der Bewerbungsphase für den seit 2003 jährlich stattfindenden Wettbewerb, der in diesem Jahr zum ersten Mal gemeinsam mit der Stadt Göttingen verliehen wird.

Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt: „Wir sind ein renommierter Wissenschaftsstandort, der bis heute vielfältige Innovationen hervorbringt. Dieser Wettbewerb versammelt und präsentiert die herausragenden Leistungen aus Göttingen, der Region und darüber hinaus. Ich bin gespannt, welche Bewerbungen am Ende vorne liegen!

Projektleiterin Karin Friese hat die Bewerbungen bereits gesichtet: „Eine erste Zusammenstellung zeigt, dass die Innovationen vielseitige Ansätze und Lösungen zu gesellschaftlichen Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimawandel und Fachkräftemangel bieten. Auf die Jury, die die Unterlagen jetzt zur Beurteilung vorliegen hat, kommt wie immer keine leichte Aufgabe zu“, so Friese. Insgesamt werden die Jurymitglieder 11 Geldpreise in Höhe von 24.000 Euro vergeben (Anm.: ohne Klima-IP). Am Abend der Preisverleihung wird zusätzlich ein Publikumspreis im Wert von 2.000 € vergeben.

Die 108 Bewerbungen wurden den folgenden drei Kategorien zugeordnet: 38 Bewerbungen in der Kategorie „Gründer*innen und Jungunternehmer*innen (bis 2 Jahre nach Gründung)“, 40 Bewerbungen in der Kategorie „Unternehmen bis 20 Mitarbeiter*innen“ sowie 30 Bewerbungen in der Kategorie „Unternehmen über 20 Mitarbeiter*innen“.

18 Bewerbungen sind über das Portal des Klima-Innovationspreises Niedersachsen eingegangen, verteilt über alle drei Kategorien. Zudem konnten sich die Bewerber*innen auf zwei Sonderpreise bewerben. Die Bewertung durch die Jury erfolgt anhand der drei Bewertungskriterien „Alleinstellungsmerkmal der Innovation“, „Wirtschaftlicher Erfolg“ und „Volkswirtschaftlicher Effekt“.

Zusätzlich verleiht das Niedersächsische Umweltministerium den landesweiten und mit 10.000 Euro dotieren „Klima-Innovationspreis Niedersachsen“. Mit mehr als 50 eingereichten Klima-Innovationen zeigte sich Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer sehr zufrieden: „Die Klimakrise ist real und nicht mehr zu leugnen. Die Unternehmen im Land sind Vorreiter beim Klimaschutz und wissen um die Dringlichkeit der Dekarbonisierung unserer Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität. Umso mehr freut mich, dass wir erneut über 40 herausragende Bewerbungen für den Klima-Innovationspreis bekommen haben.“ Er sei gespannt auf die Preisvergabe im November in Göttingen. Durchgeführt wird der Wettbewerb von der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Region Göttingen.

Der Innovationspreis des Landkreises Göttingen wird in diesem Jahr bereits zum 21. Mal verliehen. Schon seit vielen Jahren dabei sind die Sponsoren, wie die Sparkassen aus Göttingen, Duderstadt und Osterode am Harz, die EAM und Measurement Valley. In diesem Jahr werden die Gäste am Abend der Preisverleihung erneut einen Publikumspreis bestimmen, der vom MEKOM Regionalmanagement in Osterode in Höhe von 2.000 Euro gestiftet wird. Die Preisverleihung wird in einem feierlichen Rahmen im Deutschen Theater Göttingen stattfinden.

Für weitere Informationen zum „Klima-Innovationspreis Niedersachsen“ verweisen wir auf die Mitteilung der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit: www.klima-innovationspreis.de

7 neue Projekte für die Regionalentwicklung in OWL

Land NRW und EU unterstützen Entwicklung zur nachhaltigen Modellregion mit bis zu 12 Millionen Euro

26.06.2023 / OstWestfalenLippe nachhaltiger machen – das ist das Ziel von sieben Projekten, die ab Ende des Jahres umgesetzt werden sollen. Dabei geht es etwa um den klimagerechten Umbau von Wohnquartieren, umweltfreundliche Outdoorfestivals und die Entwicklung des Industriestandortes OWL zu einer Modellregion für nachhaltiges und zirkuläres Wirtschaften. Im Rahmen des Projektaufrufs „Regio.NRW – Transformation“ wurden insgesamt 33 Projekte aus Nordrhein-Westfalen zur Förderung empfohlen. Der Aufruf hat ein Gesamtvolumen von 62 Millionen Euro.

Mit seinen sieben geförderten Projekten ist OstWestfalenLippe als stärkste Region aus dem Wettbewerb hervorgegangen. „Das ist ein großer Erfolg für die Region und bestätigt die Innovationskraft unserer Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Netzwerke und Unternehmen,“ so Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH. „Durch die Projekte können wir gemeinsam die nachhaltige Transformation der Region vorantreiben und neue Ansätze für nachhaltiges Wirtschaften entwickeln.“ Die Projekte haben ein Gesamtvolumen von rund 14 Millionen Euro und sollen bis zum Jahresende starten.

OWL soll Modellregion werden

Die Industrie hat mit ihren Emissionen und Materialverbräuchen einen besonders großen Einfluss auf die Umwelt. Gerade diese Branche zählt aber zu den zentralen Wirtschaftszweigen der Region. Im Leuchtturmprojekt „Green.OWL“ bringt die OWL GmbH daher gemeinsam mit rund 40 Partnerorganisationen neue Ansätze aus dem Technologiecluster it’s OWL und der Nachhaltigkeitsforschung in die Anwendung. Lösungen für die Reduzierung von Emissionen, Material und Energie sollen insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen verfügbar gemacht werden. „Mit dieser Innovationsoffensive wollen wir die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands sowie Wertschöpfung und Beschäftigung in der Region langfristig sichern“, erläutert Marquardt.

Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Lebensmittel und interdisziplinäre Zusammenarbeit

Ein wichtiger Ansatz dafür ist die Kreislaufwirtschaft. Hier werden Produkte am Ende ihrer Lebenszeit wieder in ihre Rohstoffe zerlegt, die anschließend erneut der Produktion zugeführt werden. So bleiben Materialien möglichst lange in Gebrauch und werden nicht nach kurzer Zeit entsorgt. In den Projekten „Zirkuläre Transformation in OWL gestalten“ und „Ce:FIRe – zirkulär.frugal.regenerativ“ werden die Grundsteine für die Kreislaufwirtschaft gelegt und bestehende Ansätze weiterentwickelt. Die beiden Projekte werden von den Innovationsnetzwerken und Forschungseinrichtungen durchgeführt.

Wie die Lebensmittelindustrie – eine der wirtschaftsstärksten Branchen in OWL – nachhaltiger werden kann, untersuchen die Food Processing Initiative, Ernährung.NRW und der FoodHub NRW. Dazu werden Ansätze für Klimabilanzierung, klimafreundliche Produktionstechnologien und innovative Produkte und Geschäftsmodelle entwickelt. Mit dem Projekt „Win4OWL“ des Bielefeld Research + Innovation Campus bündeln die Universität und die Hochschule Bielefeld ihre Kräfte, um Ergebnisse aus der Forschung für die Innovationsfähigkeit von mittelständischen Unternehmen und Start-ups verfügbar zu machen. Dabei geht es insbesondere um interdisziplinäre Ansätze und neue Methoden der Zusammenarbeit.

Quartiere und Festivals werden klimagerecht

Neben der Wirtschaft sind auch die anfallenden Emissionen und Abfälle in den Bereichen Wohnen und Veranstaltungen belastend für die Umwelt. Das Projekt „Klimaneutrale Transformation von Quartieren“ beschäftigt sich daher mit der Dekarbonisierung von Quartieren durch eine auf erneuerbaren Energien basierende Versorgung, die Nutzung von Flexibilitäten bei der Sektorenkopplung und zunehmende Energieeffizienz. Projektpartner sind Energie Impuls OWL, die Hochschule Bielefeld, die Universität Paderborn sowie Kreise und Städte. Wie Kulturfestivals nachhaltiger werden können, erforscht ein Projekt der Universität Paderborn.

https://www.ostwestfalenlippe.de/

Stachelige Schönheiten

Ursons im Erlebnis-Zoo Hannover erkunden ihre neue Anlage

Im Erlebnis-Zoo Hannover haben es sich zwei stachelige Schönheiten in einer stillgelegten Goldmine der Kanadalandschaft Yukon Bay gemütlich gemacht: Ursons! Die Nordamerikanischen Baumstachler sind kletternd in den Spitzen der weitverästelten alten Eichen unterwegs und kuschelnd in ihrem Schlafnest in dem ehemaligen Geräteschuppen der Goldgräber zu sehen.

Das neue Areal ist passend zur kanadischen Themenwelt ganz im Stile eines verlassenen Goldgräber-Camps gehalten. In einem alten Schuppen stapeln sich noch Schaufeln, Siebe, Seile, Fässer – und mittendrin hausen die Baumstachler.

Die nach Jahrhunderten abgestorbenen Eichen in der Mitte des Areals bieten beste Klettermöglichkeiten für die stacheligen Baumbewohner. Und die rostfarbene Wand der Yukon Mining & Trading Company, der einstige Eingang zur größten Mine am Yukon, strahlt in der Abendsonne wohlige Wärme ab.

Die außergewöhnliche Tier-Anlage konnte mithilfe einer Spende des Vereins der Zoofreunde Hannover e.V. in Höhe von 150.000 € entstehen. „Wir danken den Zoofreunden sehr, sehr herzlich!“, sagte Zoo-Kurator Fabian Krause. „Durch ihre Spende können wir im Erlebnis-Zoo eine weitere spannende Tierart zeigen, und die Geschichte von Yukon Bay ist um ein Kapitel reicher“, erklärte Krause.

Wie kletterfreudig die Ursons ihr neues Reich erobern, beobachteten Christian Wagner, Irmtraut Kanjahn und Frank-Dieter Busch vom Verein der Zoofreunde Hannover am Freitagabend gemeinsam mit Kurator Fabian Krause und Tierpfleger Stefan Germann. „Wir freuen uns, dass wir den Bau dieser neuen Anlage mit unserer Spende ermöglicht haben“, erzählte der Vereinsvorsitzende, Christian Wagner. „Nicht nur die Ursons haben nun ein schönes neues Zuhause erhalten, auch für die die Zoobesucher ist dieser Bereich der alten Goldmine in Yukon Bay jetzt zoologisch sehr spannend geworden!“

Die Ursons „Viktor“ und „Katja“ kuscheln sich gerne dicht aneinander. So eng das mit ihren über 30.000 Stacheln eben geht. Jedwede Feinde – ob Wolf, Puma, Vielfraß oder Mensch – halten lieber Abstand zu den Baumbewohnern: Sie haben bis zu 10 cm lange Stacheln mit winzigen Widerhaken an der Spitze haben, die sich im Fleisch der Angreifer festbohren. „Ursons schlagen auch gerne mit ihrem stachelbesetzten Schwanz um sich und drücken die Stacheln damit noch ein wenig fester“, weiß Tierpfleger Stefan Germann. Es empfiehlt sich also, Katja und Viktor aus der entsprechenden Distanz zu beobachten.

Mit dem Nordamerikanischen Urson (Erethizon dorsatum) ist Yukon Bay um eine hochspannende Tierart reicher. Baumstachler sehen aus wie eine Mischung aus Igel und Wasserschwein und stecken voller Überraschungen. So sind die eher behäbig wirkenden Tiere geschickte Kletterer – ihre kräftigen Füße und starken Krallen geben ihnen guten Halt an den Ästen und der Rinde von Bäumen.

Und es wird noch spannender, denn die Ursons bekommen „Untermieter“: „Wir freuen uns schon darauf, zu erleben wie eine weitere Tierart einziehen und die Wohngemeinschaft vervollständigen wird“, so Christian Wagner. Mit wem die Ursons ihr Reich im Claim 32 teilen werden, bleibt aber noch ein Geheimnis…

i. V. Dr. Simone Hagenmeyer
Pressesprecherin

Zoo Hannover gGmbH
Adenauerallee 3
30175 Hannover

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Technologieberatung geht in die nächste Runde

Kostenfreie Beratung und Unterstützung für innovative Unternehmen in Südniedersachsen

Die Technologie- und Innovationsberatung für kleine und mittlere Unternehmen, die seit 2016 gemeinsam von den Landkreisen Göttingen, Northeim und der Stadt Göttingen angeboten wird, ist am 3. April 2023 in eine neue Förderperiode bis 2026 gestartet. Ziel dieser Beratung ist, durch enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen aus Ideen marktreife Produkte oder Dienstleistungen zu generieren, Innovationsprozesse voran zu treiben und die regionale Wirtschaft zu stärken.

Zur Zielgruppe gehören besonders kleine und mittlere Unternehmen, die zusätzliches Know-how benötigen, um sich zielführend  mit Transformationsprozessen auseinanderzusetzen und tiefgreifende Veränderungsprozesse aufgrund von Digitalisierung und Globalisierung für sich nutzen zu können. Technologieberater ermöglichen den Kontakt zu Partnerhochschulen, Forschungseinrichtungen und anderen Unternehmen. Zudem unterstützen sie die Unternehmen bei der Recherche nach Fördermitteln und bei Anträgen für Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Die Leistungen der Technologie- und Innovationsberatung sind für kleine und mittlere Unternehmen in den Landkreisen Northeim und Göttingen sowie in der Stadt Göttingen kostenfrei und werden im Rahmen des Vorhabens „Technologieberatung für KMU in den Landkreisen Göttingen, Northeim“ durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Die Gesamtausgaben des Projektes belaufen sich auf 768.000 Euro, wobei das Land Niedersachsen 40 % der zuwendungsfähigen Ausgaben übernimmt.

Mehr als 500 Projekte wurden bereits identifiziert

Seit Beginn des Projekts im Oktober 2016 sind in Südniedersachsen insgesamt mehr als 500 Projekt- oder Kooperationsansätze für neue Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen identifiziert worden. 140 Projekte befinden sich in Umsetzung oder sind bereits abgeschlossen. Als Musterbeispiele der Technologieberatung gelten unter anderem die Zusammenarbeit mit der Opitz Maschinentechnik GmbH aus Kalefeld, die ein vollautomatisiertes Verfahren zur wirtschaftlichen und ressourcenschonenden Optimierung von Versandverpackungen entwickeln konnten und die MID Solutions GmbH aus Bad Grund, die durch die Beratung Fördermittel für die Weiterentwicklung von Leiterbahnen auf spritzgegossenen Kunststoffbauteilen erfolgreich beantragen konnten.

Wissenschaft und Praxis sprechen eine Sprache

Angeboten werden diese Leistungen von den Wirtschaftsförderungen der beteiligten Landkreise Göttingen und Northeim und der Stadt Göttingen im Rahmen des SüdniedersachsenInnovationsCampus (SNIC) als zentrales und strukturbildende Element. Wirtschaftsförderin Karin Friese von der Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH (WRG) des Landkreises Göttingen sieht in der Technologieberatung einen großen Gewinn für die Region: „Wir ergänzen damit optimal unser Angebot für die Unternehmen. Einen großen Mehrwert bilden die ineinandergreifenden Angebote der unterschiedlichen Partner. Damit erhalten Unternehmen konkrete Hilfestellungen, Innovationen werden gefördert, was zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit führt.“ Die Technologieberatung sei wichtig, weil sie neues Wissen aus der Forschung zu den Unternehmen bringe, betont Wirtschaftsförderer Andreas Redecker von der GWG Gesellschaft für Wirtschafsförderung und Stadtentwicklung Göttingen der Stadt Göttingen: „Ein großer Vorteil des Modells ist, dass die Technologieberaterinnen und -berater sowohl die Sprache der Unternehmen als auch die der Hochschulen sprechen.“ Auch im Landkreis Northeim habe sich die Technologieberatung bei der Ideenfindung und Umsetzung innovativer Technologien zu einem unverzichtbaren Partner für die Unternehmen entwickelt. „Wir freuen uns, dass wir dieses Angebot fortführen können, denn gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist der Beratungs- und Unterstützungsbedarf wichtiger denn je,“ ergänzt Thomas Keufner, Leiter des Fachbereichs Wirtschaftsförderung und kommunale Zusammenarbeit beim Landkreis Northeim.

Ein regionales Konsortium

Die Landkreise Göttingen und Northeim sowie die Stadt Göttingen haben sich bereits 2016 zu einem Konsortium zusammengeschlossen, um eine auf regionale Bedürfnisse zugeschnittene Technologieberatung für KMU anbieten zu können. Alle drei Partner sind Projektträger und finanzieren das Projekt gemeinsam. Der Landkreis Göttingen fungiert als LEAD-Partner und übernimmt die Koordination des Projekts. Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung hat die Wirtschaftsförderung der Region Goslar GmbH & Co. KG (WiReGo) den erneuten Zuschlag als durchführendes Dienstleistungsunternehmen erhalten.

Der SüdniedersachsenInnovationsCampus (SNIC) stellt dabei das zentrale strukturbildende Element der Innovationsregion Südniedersachsen dar, der die Innovationsdynamik der Region vorantreibt. Das Netzwerk von Akteuren aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen fördert den Wissens- und Technologietransfer zwischen den Forschungseinrichtungen und den Unternehmen der Region. Durch diese Kooperation konnten die Verbindungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft weiter vertieft werden.

Für Unternehmen in der Stadt Göttingen:
Andreas Redeker, Telefon: 0551/5474314

E-Mail: andreas.redeker@gwg-online.de

Für Unternehmen im Landkreis Göttingen:
Karin Friese, Telefon: 0551/5254982
E-Mail: karin.friese@wrg-goettingen.de

Für Unternehmen im Landkreis Northeim:
Thomas Keufner, Telefon: 05551/708651
E-Mail: tkeufner@landkreis-northeim.de

hannoverimpuls und German Legal Tech Hub schließen Kooperation zur Stärkung des Legal Tech-Ökosystems in der Region Hannover

·         regionale Unterstützung für Legal Tech-Start-ups: hannoverimpuls wird Partner des German Legal Tech Hubs

·         Start-ups aufgepasst: German Legal Tech Hub veröffentlicht Start-up-Radar für die Legal Tech-Branche!

·         Entwicklung und Skalierung von Start-ups steht klar im Fokus

 

02.05.2023 – hannoverimpuls, die gemeinsame Wirtschaftsförderungsgesellschaft von Landeshauptstadt und Region Hannover, ist neuer Kooperationspartner des German Legal Tech Hubs. Die beiden Organisationen haben eine Zusammenarbeit vereinbart, um die Entwicklung von Legal Tech Start-ups in der Region Hannover zu unterstützen und zu stärken.

Der German Legal Tech Hub ist eine Plattform, die sich auf die Förderung von Innovationen im Bereich Legal Tech spezialisiert hat sowie für Unternehmen, die Lösungen für Herausforderungen in der Rechtsbranche suchen und entwickeln. Als Kooperationspartner wird hannoverimpuls nun aktiv dazu beitragen, dass auch die Unternehmen und Start-ups in der Region Hannover von diesem Angebot profitieren können.

„Als Wirtschaftsförderungsgesellschaft verfügen sie über eine umfassende Expertise in den Bereichen Unternehmensgründung und -wachstum. Gemeinsam werden wir das Legal Tech-Ökosystem in der Region Hannover stärken und so innovative Lösungen für die rechtlichen Herausforderungen der Zukunft entwickeln.“ sagt GLTH-Geschäftsführer Jörg Offenhausen über die neue Partnerschaft. „Wir freuen uns sehr darüber, mit hannoverimpuls den besten Kompagnon in puncto Networking in unserer Stadt gewonnen zu haben.“

„Der German Legal Tech Hub ist ein weiterer wichtiger Baustein im Startup-Ökosystem, sowohl in der Region Hannover, als auch darüber hinaus. Wir freuen uns sehr, hier als Partner mit langjähriger Erfahrung in der Gründungs- und Innovationsförderung zu unterstützen,“ sagt Doris Petersen, Geschäftsführerin bei hannoverimpuls.

Im Weiteren wurde vom German Legal Tech Hub die Installation des Start-up-Radars vorangetrieben. Seit Neuestem können Startups Ihre Sichtbarkeit deutlich erhöhen: Der Start-up-Radar bietet jungen Unternehmer*innen eine Plattform, auf der sie ihre Produkte und Dienstleistungen einem breiten Publikum vorstellen können. Dadurch gewinnen sie mehr Aufmerksam- und Sichtbarkeit für ihr Unternehmen und ihre Lösungen.

Sobald im Radar geführt, können sie vom Netzwerk und weitreichenden Kooperationsmöglichkeiten profitieren: Auf der Community-Plattform warten potenzielle Kunden, Partner und Investoren auf Sie, wodurch sich neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen.

„Bereits jetzt kommen viele Impulse im Legal Tech-Kontext aus Hannover: Mit der QNC

GmbH und deren Marken „frag-einen-anwalt.de“ & „123recht.de“ vom Gründer Michael Friedmann, haben wir Pioniere in ihrer Domäne am Standort. Aufstrebende Start-ups, wie Pflegewächter und inserve GmbH, rollen gerade neue Geschäftsfelder auf, die mit digitalen Lösungen sehr effektiven Nutzen für ihre Zielgruppen stiften“, ergänzt GLTH-Mitgründer Thorsten Ramus.

Heraeus Holding GmbH entscheidet sich bei Lieferantenprüfung für Software von SCHUMANN

Das weltweit tätige Technologie Unternehmen Heraeus hat sich für die Software KYBP von SCHUMANN entschieden. Das Unternehmen möchte so den Herausforderungen des Lieferkettensorg-faltspflichtengesetzes (LkSG) in Deutschland und des CSDDD auf europäischer Ebene begegnen.

Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), das Unternehmen zur Einhaltung gewisser Sorgfaltspflichten entlang ihrer Lieferketten verpflichtet, ist bereits seit 01.01.2023 in Kraft. Zu den Pflichten gehören beispielsweise das Verbot von Kinderarbeit, der Schutz vor Sklaverei und Zwangsarbeit, die Freiheit von Diskriminierung und Arbeitsschutz. Auch umweltbezogene Pflichten, wie das Verbot von gesundheitsgefährdenden Stoffen, ergeben sich aus dem Gesetz. Um sicherzustellen, dass die Sorgfaltspflichten eingehalten werden, sind Unternehmen angewiesen, ein Risikomanagement einzurichten.

Lieferkettengesetz Anforderungen bei Heraeus

Als weltweit tätiges Technologieunternehmen finden die Produkte des Heraeus Konzerns in vielfältigen Industrien Verwendung, darunter Stahl, Elektronik, Chemie, Automotive und Telekommunikation. Das internationale Geschäft und die Produkt-Diversität haben eine große Anzahl von über 15.000 Lieferanten zur Folge, die zudem ein breites Spektrum abdecken.

„Eine hohe Anzahl von Geschäftspartnern bedeutet auch einen hohen Aufwand, nicht nur beim ersten Onboarding sondern vor allem auch bei den regelmäßigen wiederkehrenden Prüfungen. Die Geschäftspartner müssen individuell kategorisiert und analysiert werden. Die Produktionsländer, die Herkunft der Rohstoffe und die Zulieferprodukte haben hier einen erheblichen Einfluss,“ berichtet Dr. Stefan Gröger, Commercial Director bei SCHUMANN. Die Vielzahl der Daten sorgt nicht nur bei der Risikoanalyse, sondern auch bei der Vorbereitung für Auditierungen für hohe Aufwände. Zur Reduzierung dieses manuellen Aufwands entschied sich Heraeus für die Software KYBP von SCHUMANN: „Wir waren auf der Suche nach einer sehr flexiblen IT-Lösung, mit der sich die sehr unterschiedlichen Anforderungen verschiedener Geschäftsfelder an die Geschäftspartnerprüfung gut abbilden lassen. Genau diese Flexibilität bietet das SCHUMANN-Tool,“ erklärt Bernhard Reckmann, Chief Compliance Officer bei Heraeus Holding GmbH.

Compliance Policy integrieren

KYBP von SCHUMANN hat verschiedene Datenprovider angebunden, bereitet die Informationen auf und klassifiziert den Geschäftspartner anhand unterschiedlicher Faktoren nach seinem Risiko. Die Entscheidung, wie mit notwendigen Zertifikaten oder den Antworten eines Risikofragebogens umgegangen wird, kann individuell an die Geschäftsprozesse angepasst werden. Die Integration der unternehmenseigenen Compliance Policy ist essenziell. So können länder- und produktbezogene Risiken flexibel eingestellt werden und das Geschäft der Heraeus Gruppe optimal unterstützt werden.

„Wir freuen uns sehr über die Entscheidung der Heraeus Gruppe und ihr Vertrauen. Unsere Lösung fügt sich in die digitale Systemlandschaft des Unternehmens ein und stellt die Heraeus Gruppe bei der Geschäftspartnerprüfung zukunftssicher auf.“, fasst Gröger zusammen.

 

*Über SCHUMANN

SCHUMANN mit Sitz in Göttingen ist ein deutsches Familienunternehmen, das mit modernen Technologien innovative und verlässliche IT-Lösungen für Unternehmen in aller Welt schafft. Langjährige Erfahrung garantiert Kunden eine hohe Qualität und eine stabile, partnerschaftliche Zusammenarbeit. Die Software-Lösungen und eine umfassende, kompetente Beratung ermöglichen Unternehmen effizienteres und effektiveres unternehmerisches Handeln.

Mit flexibel skalierbaren Produkten bietet SCHUMANN spezifische Branchenlösungen im Bereich des (Kredit-) Risikomanagements, der damit verbundenen Prozesssteuerung sowie Risikobewertung. Unternehmen werden in die Lage versetzt, mit optimierten Prozessen Kosten zu senken und so ihre Wettbewerbsposition zu stärken. Industrie- und Handelsunternehmen, Finanzdienstleister sowie Kredit- und Kautionsversicherungen verlassen sich seit über zwei Jahrzehnten auf die Software-Lösungen von SCHUMANN.

Thimm Gruppe steigert Umsatz in 2022 deutlich und stellt Weichen für langfristigen Unternehmenserfolg

Kunde im Fokus: Erfolgreiche Ausrichtung auf Konsumgüterindustrie und E-Commerce

Digitalisierungsvision: „Internet of Packs“ hebt die Digitalisierung der Lieferkette aufs nächste Level
Nachhaltigkeit: Umsichtig aufgestellt für die Zukunft

Northeim, 3. April 2023 – Die Thimm Gruppe hat das Geschäftsjahr 2022 erfolgreich abgeschlossen. Der Umsatz stieg auf 723 Millionen Euro, das EBITDAR auf 105 Millionen Euro. Die Mitarbeitendenzahl sank bedingt durch den Verkauf der THIMM Packaging Systems auf insgesamt 2.425, darunter 103 Auszubildende. Die Eigenkapitalquote stieg auf 46 % und stellt für das Familienunternehmen ein solides Fundament für die Zukunft dar.

Kornelius Thimm, CEO der Thimm Gruppe, betont: „Trotz extremer Preissteigerungen bei unseren Rohstoffen und hohen Unsicherheiten an den Absatzmärkten konnten wir unser Unternehmensergebnis insgesamt deutlich steigern. Der Verkauf unserer Industrieverpackungssparte und die damit einhergehende Fokussierung auf unsere Kunden im Konsumgütersektor führten im abgelaufenen Geschäftsjahr zu einem insgesamt guten Ergebnis. Dies bildet eine wichtige Grundlage für die Umsetzung des im Vorjahr angekündigten Investitionsprogramms. Mit diesem 400 Millionen Euro umfassenden Investitionsprogramm schaffen wir die Voraussetzungen, um unsere Wachstumsstrategie „THIMM 2030“ erfolgreich umzusetzen.“Im Rahmen eines Generationenwechsels löste Kornelius Thimm zum 1. Juli 2022 den langjährigen Geschäftsführer Mathias Schliep in seiner Rolle als CEO der Thimm Gruppe ab.

Voller Fokus auf Konsumgüterindustrie

„Wir beobachten seit Jahren eine starke Nachfrage nach innovativen und nachhaltigen Verpackungslösungen insbesondere für Konsumgüter des täglichen Bedarfs sowie für Versandverpackungen im E-Commerce. Hier sehen wir unsere Kernkompetenz und haben unser Unternehmen im vergangenen Jahr konsequent daran ausgerichtet“, erläutert Kornelius Thimm. Im Zuge dieser Fokussierung verkaufte die Thimm Gruppe im Juli 2022 ihren Geschäftsbereich für Industrieverpackungen Thimm Packaging Systems an die japanische Rengo Gruppe. Zu dem Geschäftsbereich zählten 1075 Mitarbeitende an 8 Standorten in Deutschland und Tschechien.

Nachdem in den vorherigen Jahren die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Wellpappenbranche bereits stark unter Druck gesetzt hatten, führte 2022 der Krieg Russlands in der Ukraine zu weiteren großen Herausforderungen am Markt. Insbesondere im Energiesektor und beim wichtigsten Rohstoff Wellpappenrohpapier kam es in der Folge zu enormen Preissteigerungen. Diese für die Kostenkompensation notwendigen Preissteigerungen führten zu einem deutlichen Umsatzplus im Geschäftsbereich Thimm pack’n’display. Aufgrund der steigenden Inflation und der damit einhergehenden Kaufzurückhaltung der Verbraucher ging jedoch der Absatz im Geschäftsbereich analog zur Wellpappenbranche zurück.

Der konsequente Fokus der Thimm Gruppe auf das Digitaldruckverfahren führte im Geschäftsbereich Christiansen Print zu einer Absatzsteigerung im Digitaldruck um rund 12 %. Auch die Erschließung neuer Anwendungsfelder konnte zu dieser positiven Entwicklung beitragen.

Umfassende Investitionen bei herausfordernder Marktsituation

Ungeachtet der angespannten Marktlage begann Thimm im vergangenen Jahr mit der Umsetzung seines Investitionspakets. Insgesamt investierte die Unternehmensgruppe in 2022 rund 33 Millionen in den massiven Ausbau aller Werke im In- und Ausland sowie in die Digitalisierung und Automatisierung der Produktionsprozesse. Beispielsweise installierte Thimm für drei Millionen Euro eine neue Faltschachtelklebemaschine im tschechischen Wellpappenwerk in Všetaty, an der fortan nachhaltige Verpackungen aus Wellpappe vollautomatisch gefaltet und verklebt werden. In Wörrstadt wurde das Klebezentrum ebenfalls um eine neue Faltschachtelklebemaschine für mehr als vier Millionen Euro ergänzt. Mit dieser Erweiterung wird der Standort weiter zum Spezialitätenstandort mit Fokus auf die Konsumgüterindustrie ausgebaut. In Northeim nahm Thimm zudem für fünf Millionen Euro eine Inline-Anlage in Betrieb, die neue Qualitätsstandards in der Weiterverarbeitung von Wellpappe setzt. Zuletzt gab der Verpackungshersteller den Startschuss für die Investition in eine neue Digitaldruckanlage von HP, die für insgesamt 20 Millionen Euro am Standort Alzey installiert und im ersten Quartal 2024 in Betrieb genommen werden soll.

Digitalisierungsvision „Internet of Packs“

Mit der Anschaffung der zweiten digitalen Rollendruckanlage verfolgt das Unternehmen konsequent seine Digitalisierungsstrategie. Die HP PageWide T1195i Press ist eine Weiterentwicklung der am Standort Ilsenburg installierten Anlage. Damit reagiert Thimm auf die Anforderungen der Kunden: „Unser Ziel: Keine Vorlaufszeiten für die Herstellung von Verpackungen und Displays, keine Mindestbestellmengen, keine zusätzlichen Kosten in der Lieferkette und das alles in einem nachhaltigen Herstellungsprozess“, beschreibt Kornelius Thimm. Er sieht den Ausbau des Preprints als Wettbewerbsvorteil: „Durch die entstehende zusätzliche Kapazität an der neuen Digitaldruckanlage können wir den Direktdruck an unseren Weiterverarbeitungsmaschinen deutlich reduzieren und somit schnellere Laufgeschwindigkeiten für eine höhere Produktivität erzielen. Zudem ist die Installation der zweiten Anlage ein entscheidender Meilenstein unserer Digitalisierungsstrategie: Wir treiben damit die Digitalisierung der gesamten Lieferkette über die Verpackungsbranche hinaus voran.“ Die Vision, die das Unternehmen damit verfolgt, ist das „Internet of Packs“ – die Vernetzung von Maschinen oder Gegenständen im Verpackungsmanagement analog zum Internet of Things. Mit der neuen Digitaldruckanlage kommt das Unternehmen dieser Vision einen entscheidenden Schritt näher.

Nachhaltig für die Zukunft aufgestellt

Neben Digitalisierung steht Nachhaltigkeit weiterhin im Fokus des Verpackungsherstellers. Kornelius Thimm berichtet: „Als verantwortungsbewusstes Familienunternehmen tragen wir Sorge für Gesellschaft und Umwelt. Dies macht ein umsichtiges und nachhaltiges Handeln unseres Unternehmens wichtiger denn je. Deshalb haben wir uns als langfristiges Ziel die Net-Zero-Produktion gesetzt und erarbeiten dafür derzeit einen Umsetzungsplan.“ Dabei setzt Thimm auf die Science Based Targets Initiative: Diese zeigt bewährte Verfahren zur Emissionsreduktion auf und definiert Net-Zero-Ziele individuell für Unternehmen im Einklang mit der Klimawissenschaft. „Im Fokus stehen Maßnahmen, die eine Net-Zero-Produktion ermöglichen. In diesem Zusammenhang haben wir am Standort Sibiu in Rumänien Ende 2022 auf dem Werkdach bereits eine Photovoltaikanlage installiert. Hier sammeln wir Erfahrungen in der alternativen Stromerzeugung für unsere Wellpappenproduktion – auch für künftige Investitionen.“ Einen transparenten Überblick aller Nachhaltigkeitsaktivitäten liefert das im März 2023 neu erschienene Kennzahlenupdate des Unternehmens.

Trotz der anhaltenden Herausforderungen zeigt sich Kornelius Thimm zuversichtlich: „Wir sehen die angespannte Lage am Markt und stellen uns auch in 2023 auf andauernde Unsicherheiten in Bezug auf die Absatz- und Kostenentwicklung ein. Dennoch gehen wir von einer stabilen Ergebnisentwicklung aus. Unser Familienunternehmen ist sehr gut gerüstet: Wir haben tolle Mitarbeitende, die mit ihrer Qualifikation, Erfolgsorientierung und Leidenschaft das Unternehmen gemeinsam voranbringen. Gleichzeitig scheuen wir nicht davor, uns selbst auf den Prüfstand zu stellen: Beispielsweise entwickeln wir im Rahmen unserer Strategie „THIMM 2030“ derzeit unsere Marke weiter. Ich bin sicher, dass wir mit der neuen Markenausrichtung Mitarbeitende, Kunden und Partner noch stärker begeistern werden. Auch mit unserem Investitionspaket schaffen wir optimale Bedingungen, um unser Unternehmen digital und nachhaltig aufzustellen und so auch in Zukunft der innovative, verlässliche Partner für unsere Kunden zu sein.“

Über Thimm

Am Standort Northeim sind 550 Mitarbeitende beschäftigt, davon 46 Auszubildende. Thimm ist immer auf der Suche nach neuen Kolleginnen und Kollegen, die gemeinsam die spannende Welt der Verpackungen mitgestalten wollen. Über offene Stellen und Ausbildungsplätze können sich Interessierte unter www.thimm.de/jobs-karriere informieren.

Die Thimm Gruppe ist führender Lösungsanbieter für Verpackung und Distribution von Waren. Das Lösungsportfolio umfasst Transport- und Verkaufsverpackungen aus Wellpappe, hochwertige Verkaufsaufsteller (Displays) sowie Druckprodukte für die industrielle Weiterverarbeitung. Mit innovativen und nachhaltigen Lösungen hilft Thimm seinen Kunden, sich am Markt zu differenzieren und zu individualisieren. Dazu sieht das Familienunternehmen in seiner Nachhaltigkeitsvision 2030 ökonomische, ökologische und soziale Herausforderungen vorher und löst sie. Der Anspruch der Thimm Gruppe ist es, Kunden immer die beste Lösung zu bieten. Diese starke Kundenorientierung treibt die Innovationskraft und den Pioniergeist des Unternehmens an. Dafür wird konsequent in den Ausbau der Marktpräsenz sowie in zukunftsweisende Technologien investiert. Das 1949 gegründete Familienunternehmen beschäftigt aktuell rund 2.500 Mitarbeitende an 13 Standorten in Deutschland, Frankreich, Polen, Rumänien und Tschechien und erwirtschaftete 2022 einen Jahresumsatz von rund 723 Millionen Euro. Mehr Informationen unter www.thimm.de

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