Festspiele beginnen mit Rückerstattung von Tickets

Einnahmen aus gespendeten Tickets gehen an Künstlerinnen und Künstler

Die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen 2020 sind verschoben. Da Nachholtermine, Aufführungsorte und Programmformate noch nicht geklärt sind und auch die Finanzierung nicht in Gänze gesichert ist, erstatten die Festspiele auf Wunsch bereits gekaufte Karten zurück.

Karteninhaberinnen und Karteninhaber haben dabei folgende Möglichkeiten:

Wer auf eine Rückerstattung des Kartenpreises verzichten möchte, kann den Betrag der gekauften Tickets zugunsten der Festspiele spenden. Auf Wunsch wird eine Spendenbescheinigung ausgestellt. Zudem besteht die Möglichkeit, einen Teilbetrag zu spenden. Der zu erstattende Betrag wird in Form eines Gutscheins ausgestellt oder auf das gewünschte Bankkonto überwiesen. Selbstverständlich ist auch die Erstattung des Gesamtbetrages möglich.

Für vertraglich engagierte Künstlerinnen und Künstler, darunter auch die Musikerinnen und Musiker des FestspielOrchesters Göttingen bedeutet die Verschiebung hohe Einnahmeausfälle. Der Aufsichtsrat der Festspiel-GmbH hat beschlossen, Spenden, die durch den Verzicht auf Rückerstattung bereits gekaufter Tickets eingehen, den Künstlerinnen und Künstlern der Festspiele 2020 zukommen zu lassen.

„Die Besucherinnen und Besucher identifizieren sich stark mit den zahlreichen Sängerinnen und Sängern, Instrumentalistinnen und Instrumentalisten der Festspiele. Erst durch sie wird unser Festival zum Leben erweckt“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Wilhelm Krull. „Durch die Covid-19-Pandemie geraten etliche Musikerinnen und Musiker unverschuldet in existenzielle Nöte. Die wenigsten haben eine deutsche Staatsbürgerschaft und profitieren deswegen nicht von bereits laufenden oder künftigen Hilfsprogrammen von Bund und Ländern. Wir tragen deswegen eine besondere Verantwortung und möchten durch die Geste ein entsprechendes Signal senden“, so Krull weiter. Auch die Festspiel-GmbH sei durch den Ausfall massiv auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Die Gespräche mit Gesellschaftern, Förderern und Sponsoren verliefen überwiegend positiv, trotzdem sei noch ein ganz erhebliches Engagement notwendig.

Dennoch ist es auch dem Geschäftsführenden Intendanten Tobias Wolff ein großes Anliegen, die Künstlerinnen und Künstler der Festspiele 2020 nicht zu vergessen: „Alle Beteiligten auf und hinter den Bühnen waren – und sind! – Feuer und Flamme für unser Festival. Ich hoffe, dass wir durch zahlreiche gespendete Tickets den Künstlerinnen und Künstlern bereits erbrachte Teilleistungen wie Programmkonzeption oder Probenarbeiten vergüten können. Jede Summe hilft.“

Spendenkonto: Internationale Händel-Festspiele Göttingen GmbH
IBAN: DE55260500010000156133
BIC: NOLADE21GOE
Bank: Sparkasse Göttingen

Online-Spende über hndl.de/spenden

Auf der Webseite der Festspiele stehen ein Online- sowie ein PDF-Formular zur Rückabwicklung der Tickets über das Festspielbüro zur Verfügung. Zudem gibt es unter hndl.de/erstattungeine detaillierte Erklärung zum Vorgehen – abhängig von der gewünschten Erstattungsoption und der Vorverkaufsstelle, über die die Karten gekauft wurden. Mitglieder der Göttinger Händel-Gesellschaft e. V. werden zusätzlich in einem gesonderten Schreiben informiert.

Das Festspielbüro hat seinen Betrieb wieder aufgenommen und steht für Rückfragen telefonisch von montags bis donnerstags, 9.00 – 12.00 Uhr oder per E-Mail (info@haendel-festspiele.de) zur Verfügung.
www.haendel-festspiele.de

9.599 gemeldete Covid-19-Infektionen in Niedersachsen

9.599 Fälle von Infektionen mit dem Corona-Virus sind bis heute -Donnerstag, Stand 13 Uhr- in Niedersachsen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt (NLGA) gemeldet worden.

Insgesamt 363 an Covid-19 Erkrankte wurden dem NLGA (bis 10 Uhr) als verstorben gemeldet. Über Details kann die zuständige Kommune Auskunft geben.

Genesen sind in Niedersachsen nach einschlägiger Hochrechnung* 6.371 der bislang gemeldeten laborbestätigten Fälle. Das entspricht 66,4 Prozent.

In niedersächsischen Kliniken werden derzeit 891 mit dem Virus infizierte Patientinnen und Patienten behandelt: Davon liegen 681 Erwachsene auf Normalstationen, 206 Erwachsene benötigen intensivmedizinische Behandlung. Auf den Intensivstationen müssen 135 Erwachsene beatmet werden, davon acht auf ECMO-Plätzen. Vier Kinder befinden sich in stationärer Behandlung (Normalstation).

Kommune

Bestätigter Fall

Änderung zum Vorbericht

Verstorben

Änderung zum Vorbericht

LK Ammerland

159

0

4

0

LK Aurich

83

2

5

0

LK Celle

149

0

8

0

LK Cloppenburg

91

0

0

0

LK Cuxhaven

87

3

3

0

LK Diepholz

298

1

21

0

LK Emsland

374

5

15

0

LK Friesland

30

0

1

0

LK Gifhorn

122

0

4

0

LK Goslar

173

7

10

1

LK Göttingen

678

40

34

2

LK Grafschaft Bentheim

209

2

12

1

LK Hameln-Pyrmont

114

2

6

0

LK Harburg

463

20

9

0

LK Heidekreis

65

1

1

0

LK Helmstedt

124

0

0

0

LK Hildesheim

290

5

2

1

LK Holzminden

103

0

5

0

LK Leer

89

1

2

0

LK Lüchow-Dannenberg

17

1

2

0

LK Lüneburg

164

0

0

0

LK Nienburg (Weser)

63

0

1

0

LK Northeim

110

0

0

0

LK Oldenburg

195

1

9

0

LK Osnabrück

910

13

37

9

LK Osterholz

77

1

0

0

LK Peine

136

1

10

0

LK Rotenburg (Wümme)

92

0

1

0

LK Schaumburg

138

1

5

0

LK Stade

182

2

6

0

LK Uelzen

40

1

0

0

LK Vechta

304

2

10

0

LK Verden

115

0

1

0

LK Wesermarsch

51

0

1

0

LK Wittmund

24

0

0

0

LK Wolfenbüttel

160

2

6

0

Region Hannover

1772

31

54

2

SK Braunschweig

293

2

10

0

SK Delmenhorst

40

3

2

0

SK Emden

16

1

0

0

SK Oldenburg

155

2

0

0

SK Osnabrück

430

2

13

4

SK Salzgitter

118

0

5

0

SK Wilhelmshaven

17

0

0

0

SK Wolfsburg

279

7

48

0

Gesamt

9599

162

363

20

In dieser Übersicht sind ausschließlich Fälle aufgelistet, die dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt elektronisch (bis 13 Uhr, Todesfälle bis 10 Uhr) mitgeteilt wurden. Da es sich um eine sehr dynamische Situation handelt, kann es zu Abweichungen zwischen der NLGA-Tabelle und Angaben anderer Stellen, etwa der betroffenen Kommunen, kommen.

Die gegenüber dem vorherigen Tag neu ausgewiesenen Fälle sind nicht zwingend erst seit der gestrigen Auflistung neu aufgetreten. Fallzahlanstiege können auch dadurch bedingt sein, dass die Gesundheitsämter als erste Priorität die notwendigen Infektionsschutzmaßnahmen einleiten und die standardisierte Falldatenübermittlung erst danach mit zeitlicher Verzögerung erfolgen kann. Dies gilt vor allem, wenn viele Fälle in einem kurzen Zeitraum auftreten.

* Als Kriterium für die Meldung „genesen“ gilt das Meldedatum des Falles, wenn es länger als 14 Tage zurückliegt. Die in dieser Kategorie aufgezählten Patientinnen und Patienten sind außerdem weder in Behandlung in einem Krankenhaus noch verstorben. Diese Kriterien legt auch das RKI an.

Weitere Informationen zum Corona-Virus: www.niedersachsen.de/coronavirus

Hardenberg Burgturnier 2020 entfällt Hinweise für Ticketkunden

Mit dem aktuellen Erlass der Niedersächsischen Landesregierung vom Freitagnachmittag sind nun die Würfel gefallen und wir müssen schweren Herzens die Hardenberg Klassika und das Hardenberg Burgturnier absagen. Wir danken für Ihr Verständnis!

Wir fühlen uns dadurch aber auch in unserer Verantwortung gegenüber Ihnen, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unseren Betrieben sowie den Besuchern, Sponsoren und Reiterinnen und Reitern bestätigt. Der Schutz der Gesundheit jedes Einzelnen muss in diesem Jahr vorgehen. Es ist für uns alle eine ungewöhnliche und beispiellose Zeit, die viel Geduld und Verständnis abverlangt, aber wir hoffen von Herzen, Sie im nächsten Jahr wohlbehalten und gesund anzutreffen,“ betonen die Organisatoren um Carl Graf von Hardenberg und Dr. Kaspar Funke, Escon-Marketing GmbH.

Die Organisatoren dürfen derzeit eine neue Erfahrung machen: „Die Solidarität der Menschen mit der Veranstaltung ist in diesen schwierigen Zeiten riesig“, weiß Dr. Kaspar Funke, Escon-Marketing GmbH zu berichten. Einige Karteninhaber haben bereits erklärt, auf die Rückerstattung des Kartenpreises zu verzichten. „Für dieses Zeichen der Verbundenheit möchten wir von Herzen Danke sagen“, so Carl Graf von Hardenberg.

Kunden, die telefonisch in Nörten-Hardenberg oder vor Ort Karten erworben haben, senden die Tickets im Original bitte postalisch unter Angabe ihrer Bankverbindung an:

Reiterverein Hardenberg e.V.
Vorderhaus 2
37176 Nörten-Hardenberg

telefonisch montags und mittwochs von 10:00 bis 13:00 zu erreichen unter 05503-8025600.

Für alle anderen Kundengruppen erarbeiten wir derzeit in Abstimmung mit dem Ticketdienstleister eine kundenfreundliche Lösung der Rückabwicklung.

Das Team des Hardenberg Burgturnier bittet darum, derzeit von telefonischen Nachfragen abzusehen, da Zeit für die aufwendige Umsetzung benötigt wird. Wir werden auf der Homepage informieren.

Generell gilt: Der Kartengrundpreis wird erstattet, (Vorverkaufs- und Bearbeitungsgebühren für Porto etc. werden nicht zurückgegeben).

Deutsche Lebensmittelversorgung gesichert

Heimische Landwirt*innen decken Bedarf an wichtigsten Grundnahrungsmitteln vollständig – anders sieht es bei Obst, Gemüse und Honig aus

In Deutschland ist die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln auch während der Corona-Krise gesichert, wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen mitteilt.

Zwar kennzeichnen Hamster- und Panikkäufe, wie sie in Deutschland in den vergangenen Wochen bei Grundnahrungsmitteln zu beobachten waren, mittlerweile auch globale Marktentwicklungen. Nach Einschätzung der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, könnte sich dadurch rasch eine internationale Versorgungskrise entwickeln. Immer mehr Länder schränken den Export von Grundnahrungsmitteln ein; so haben beispielswiese die Ukraine und Russland den Export von Getreide verboten. „Aber in Deutschland ist durch eine ausreichende eigene Erzeugung in den meisten Bereichen nicht mit Versorgungsengpässen zu rechnen“, erklärt Dr. Albert Hortmann-Scholten, Marktexperte der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK).

Inzwischen füllen sich die Supermarktregale auch wieder mit Mehl, Zucker, Nudeln sowie haltbaren Milchprodukten. Selbst bei einer zweiten Pandemiewelle ist nicht mit einem Versorgungsengpass bei den wichtigsten Grundnahrungsmitteln zu rechnen. Die deutschen Landwirt*innen erzeugen genug Fleisch, Milch, Kartoffeln, Zucker und Brotgetreide, um den Bedarf der deutschen Verbraucher*innen vollständig zu decken. Die Eierversorgung kann zwar nicht vollständig aus heimischer Erzeugung gewährleistet werden, doch werden die fehlenden 30 Prozent derzeit aus dem benachbarten EU-Ausland bereitgestellt.

Anders sieht es bei der Versorgung mit Obst, Gemüse und Honig aus. Die heimischen Landwirt*innen können den Bedarf an Obst- und Gemüsearten lediglich zu 25 bis 30 Prozent decken. Das liegt vor allen Dingen an der zunehmenden Nachfrage nach tropischen und südtropischen Früchten, die in den vergangenen Jahren einen immer höheren Anteil an der Versorgung in Deutschland eingenommen haben. Der Honigkonsum ist in den vergangenen Jahren gestiegen und liegt inzwischen bei etwa 1,1 kg pro Kopf und Jahr, wovon allerdings nur 30 Prozent aus bundesdeutscher Erzeugung stammen.

Sollte sich die Situation an den internationalen Agrarmärkten weiter zuspitzen, müssen deutsche Verbraucher*innen möglicherweise mit höheren Preisen rechnen. Insbesondere bei importiertem Obst und Gemüse könnten aufgrund von unterbrochenen Lieferketten Preissteigerungen erfolgen. Fehlende Saisonarbeitskräfte führen dazu, dass in wenigen Wochen auch geringere Mengen an Frühgemüse wie Rhabarber, Salat, Erdbeeren und Salatgurken aus heimischer Produktion an den Markt kommen werden. Aufgrund kurzer Vermarktungswege sind eklatante Störungen der Lieferketten und explosionsartig steigende Lebensmittelpreise wie in den Ballungszentren der südchinesischen Metropolen in Deutschland aber nicht zu erwarten. „Die Krise hat uns allerdings vor Augen geführt, dass die heimische Landwirtschaft für Deutschland ebenso systemrelevant ist wie ein gut funktionierendes Gesundheitssystem“, sagt Dr. Hortmann-Scholten.

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Metropolregion Nordwest sucht Ideen für die Mobilität der Zukunft

Bewerbungsphase für Projektideen läuft noch bis zum 10. Mai

Mobilität.Weiterdenken. Mobilität ist unverzichtbar für gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe und muss vor allem nachhaltiger und umweltfreundlicher gestaltet werden. Gerade im ländlichen Raum muss die Erreichbarkeit jenseits des motorisierten Individualverkehrs ausgebaut werden. Beides stellt die Gesellschaft vor hohe Herausforderungen und bedarf neuer Konzepte und Lösungen, aber auch eines gesellschaftlichen Umdenkens. Mit dem neuen Förder- und Arbeitsschwerpunkt „Mobilität der Zukunft“ bietet die Metropolregion Nordwest die Chance, regional in Pilotprojekten zu erproben, wie die Verkehrswende gelingen kann.

Kommunen, Hochschulen und Initiativen, Verbände und Vereine sowie weitere regionale Akteure sind aufgerufen, sich noch bis zum 10. Mai mit ihren Projektideen bei der Metropolregion Nordwest zu bewerben.

Die besten Ideen werden von der Metropolregion Nordwest ausgewählt und erhalten die Chance, sich auf eine Förderung in sechsstelliger Höhe aus dem Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen zu bewerben. „Technische Innovationen sowie der digitale und gesellschaftliche Wandel eröffnen völlig neue Möglichkeiten für innovative Mobilitätsprojekte, beispielsweise aus den Bereichen Verbesserung der Erreichbarkeit durch neue Verkehrsangebote oder auch durch neue Antriebstechnologien“, so Landrat Jörg Bensberg, der 1. Vorsitzende der Metropolregion Nordwest. „Die Schwelle für eine Antragstellung ist bewusst niedrig gesetzt, da in diesem Ideenwettbewerb die Überzeugungs- und Strahlkraft der Idee im Vordergrund steht“, erläutert Geschäftsführerin Dr. Anna Meincke. Ausgewählte Projekte erhalten 4.000 Euro für die Einreichung eines Vollantrags an den Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen und Beratung und Hilfestellung der Geschäftsstelle. „Mit der unkomplizierten Antragstellung für die Teilnahme am Wettbewerb möchten wir möglichst viele Akteure ermutigen, ihre – auch unkonventionellen – Projektideen einzubringen“, fasst die Geschäftsführerin ihre Einladung zum Ideenwettbewerb bewusst weit.

Die Metropolregion Nordwest möchte mit diesen Projekten zu einem Vorreiter für umweltfreundliche, vernetzte und intelligente Mobilität werden.

Weitere Informationen zum Ideenwettbewerb unter www.metropolregion-nordwest.de/ideenwettbewerb2020

COVID-19: In Deutschland werden nur 15 Prozent der SARS-Cov-2-Infektionen erkannt

Zahl der erkannten Fälle global noch niedriger – Forscher vermuten viele Millionen Infizierte

Die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist womöglich in allen betroffenen Ländern deutlich höher als bislang angenommen. Wissenschaftler der Universität Göttingen vermuten, dass weltweit bislang im Durchschnitt nur etwa sechs Prozent aller Infektionen nachgewiesen wurden. Um die Qualität der offiziellen Fallaufzeichnungen zu prüfen, nutzten die Entwicklungsökonomen Dr. Christian Bommer und Prof. Dr. Sebastian Vollmer Schätzungen der Mortalität von COVID-19 und der Zeit bis zum Tod aus einer kürzlich in der Fachzeitschrift The Lancet Infectious Diseases veröffentlichten Studie. Ihre Berechnungen implizieren, dass die tatsächliche Zahl der Infizierten weltweit bereits mehrere zehn Millionen erreicht haben könnte. Ihre Ergebnisse sind online unter www.uni-goettingen.de/vollmerverfügbar.

Unzureichende und verzögerte Tests könnten erklären, warum einige europäische Länder wie Italien und Spanien viel höhere Opferzahlen (im Vergleich zu den gemeldeten bestätigten Fällen) aufweisen als Deutschland. Hier wurden bislang schätzungsweise 15,6 Prozent der Infektionen festgestellt, verglichen mit nur 3,5 Prozent in Italien oder 1,7 Prozent in Spanien. Die Entdeckungsraten sind in den USA (1,6 Prozent) und in Großbritannien (1,2 Prozent) sogar noch niedriger – zwei Länder, die von Expertinnen und Experten des öffentlichen Gesundheitswesens wegen ihrer verzögerten Reaktion auf die Pandemie weithin kritisiert wurden.

In scharfem Gegensatz dazu scheint Südkorea fast die Hälfte aller seiner SARS-CoV-2-Infektionen entdeckt zu haben. Die Autoren schätzen, dass bis zum 31. März 2020 in Deutschland 460.000 Infektionen aufgetreten waren. Auf der Grundlage der gleichen Methode berechnen sie, dass in den USA über zehn Millionen, in Spanien über fünf Millionen, in Italien etwa drei Millionen und in Großbritannien etwa zwei Millionen Infektionen aufgetreten sind. Am selben Tag berichtete die Johns Hopkins University, dass es weltweit weniger als 900.000 bestätigte Fälle gab, was bedeutet, dass die überwiegende Mehrheit der Infektionen bislang unentdeckt blieb.

„Diese Ergebnisse bedeuten, dass Regierungen und politische Entscheidungsträger bei der Interpretation der Fallzahlen zu Planungszwecken äußerste Vorsicht walten lassen müssen. Solche extremen Unterschiede in Umfang und Qualität der in den verschiedenen Ländern vorgenommenen Tests bedeuten, dass die offiziellen Fallzahlen keine hilfreichen Informationen liefern“, erklärt Vollmer. Bommer ergänzt: „Die Fähigkeit, neue Infektionen zu erkennen und damit die Ausbreitung des Virus einzudämmen, muss dringend verbessert werden.“

Originalveröffentlichung: Bommer C. & Vollmer S. (2020). Average detection rate of SARS-CoV-2 infections is estimated around six percent. www.uni-goettingen.de/de/606540.html

Hintergrundpublikation: Verity et al. Estimates of the severity of coronavirus disease 2019: a model-based analysis. The Lancet Infectious Diseases 2020. DOI: 10.1016/S1473-3099(20)30243-7


Prof. Dr. Sebastian Vollmer
Foto: Universität Göttingen

Dr. Christian Bommer
Foto: Universität Göttingen

Remmers Gruppe und Berentzen-Gruppe: Kooperation zur Herstellung von Desinfektionsmittel

Die Remmers Gruppe und die Berentzen-Gruppe haben eine Kooperation beschlossen, um dringend benötigtes Desinfektionsmittel für Krankenhäuser, Rettungsdienste und andere medizinische Einrichtungen herstellen zu können. Der Spirituosenhersteller aus Haselünne hat dem Hersteller von bauchemischen Produkten sowie Holzfarben und –lacken im benachbarten Löningen dazu in dieser Woche insgesamt 40.000 Liter Ethanol geliefert.

„Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Projekt gemeinsam mit einem Mittelständler aus unserer Heimatregion sozusagen nachbarschaftlich umsetzen können“, erklärt Oliver Schwegmann, Vorstand der Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft, und führt weiter aus: „Auf unseren eigenen Produktionslinien ist eine industrielle Fertigung von Desinfektionsmitteln nicht möglich, weil die Anlagen nicht explosionsgeschützt sind und sich auch nicht umrüsten lassen.“

Bei Remmers hingegen verfügen die Anlagen über den entsprechenden Schutz, weil dieser für die Herstellung der Produkte des Unternehmens notwendig ist. Die Remmers Gruppe hatte bereits vor einigen Wochen mit der Desinfektionsmittelherstellung begonnen. Zuletzt aber war das benötigte Ethanol nicht mehr verfügbar. „Wir haben die Produktionsmöglichkeit aber keine gesicherte Rohstoffverfügbarkeit, während die Berentzen-Gruppe den Rohstoff aber keine diesbezügliche Produktionsmöglichkeit hat. Da lag die Idee nahe, mit der Berentzen-Gruppe zu kooperieren“, so Dirk Sieverding, Vorstandsvorsitzender der Remmers Gruppe AG.

Beide Unternehmen betreten in den Zeiten der Coronavirus-Pandemie Neuland. Während Remmers bislang nie Desinfektionsmittel hergestellt hatte, hat die Berentzen-Gruppe nie zuvor sogenannten vergällten – chemisch unverzehrbar gemachten – Rohalkohol aufbereitet. Dafür war eine behördliche Sondergenehmigung erforderlich.

„Diese Kooperation soll einen Teil dazu beitragen, als Unternehmen in diesen herausfordernden Zeiten im Rahmen unserer Möglichkeiten zu helfen. Wir sehen uns gerade hier in der Region in einer gesellschaftlichen Verantwortung, der wir gerne nachkommen“, sind sich Schwegmann und Sieverding einig.

Abgegeben wird das von Remmers nach WHO-Rezeptur gefertigte Desinfektionsmittel ausschließlich an Rettungsdienste, medizinische und öffentliche Einrichtungen, nicht aber an Privatpersonen und gewerbliche Kunden.

Über die Berentzen-Gruppe:
Die Berentzen-Gruppe ist ein breit aufgestelltes Getränkeunternehmen mit den Geschäftsbereichen Spirituosen, Alkoholfreie Getränke und Frischsaftsysteme. Als einer der ältesten nationalen Hersteller von Spirituosen blickt die Berentzen-Gruppe auf eine Unternehmensgeschichte von über 250 Jahren zurück und ist heute mit bekannten Marken wie Berentzen und Puschkin sowie preisattraktiven Private-Label-Produkten in mehr als 60 Ländern weltweit präsent. Im Geschäftsbereich Alkoholfreie Getränke stellt die Unternehmensgruppe Mineralwässer, Limonaden und Erfrischungsgetränke eigener Marken her und verfügt zudem über mehr als 50 Jahre Erfahrung im Konzessionsgeschäft, gegenwärtig als Lizenznehmerin für die Marke Sinalco. Unter der Marke Citrocasa bietet die Berentzen-Gruppe in ihrem dritten Geschäftsbereich darüber hinaus innovative Frischsaftsysteme an und bedient damit den Wachstumsmarkt der modernen, gesundheitsorientierten Getränke. Die Aktie der Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft (ISIN DE0005201602) ist im Regulierten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet.

Über die Remmers Gruppe
Die Remmers Gruppe wurde 1949 von Bernhard Remmers gegründet und ist noch heute ein unabhängiges Familienunternehmen. Der Spezialist für die Herstellung von bauchemischen Produkten, Holzfarben und –lacken sowie Industrielacken arbeitet mit rund 1.500 hochqualifizierten Fachkräften, über 400 problemlösenden Produktsystemen sowie jahrzehntelanger Expertise in den wichtigsten Kompetenzfeldern der Branche.

Remmers bietet echte Mehrwerte in der Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern. Wenn es um sichere Systeme, kompetentes Fachwissen und maßgeschneiderten Kundenservice geht, ist Remmers die führende Marke.

Mund- und Nasenmasken statt Hochzeitsanzüge

50.000 Mund- und Nasenmasken pro Woche MADE IN GERMANY. Ab sofort Produktionsanpassung in Northeim. WILVORST, der Spezialist für festliche Herrenmode, reagiert auf die aktuellen Ereignisse rund um die CORONA Pandemie. 

WILVORST, der Northeimer Spezialist für festliche Herrenbekleidung, reagiert auf die CORONA Pandemie. Seit Mittwoch, den 25.03.2020, produziert das Unternehmen unter anderem im niedersächsischen Northeim Mund- und Nasenmasken. Mit einer Kapazität von mindestens 50.000 Stück pro Woche – Tendenz steigend – möchte WILVORST seine Nähkapazitäten nutzen, um die so dringend benötigte Schutzbekleidung in Form von Mundmasken herzustellen. „Diese Kleidung wird dringend gebraucht und wir können die Produktion auch noch steigern“, heißt es aus der WILVORST Geschäftsführung.

Nach den Schließungen im Einzelhandel hat sich der Bedarf geändert.  Wo sonst Hochzeitsanzüge genäht werden, laufen die Nähmaschinen jetzt für Mund- und Nasenmasken. Die Stoffmasken sind waschbar und wiederverwendbar. Die Masken sind vor allem für den privaten Gebrauch gedacht, nicht für den intensivmedizinischen Einsatz. Auch Unternehmen, Behörden und Pflegeeinrichtungen können so ihre Mitarbeiter schützen. Mund- und Nasenmasken (auch ohne Zertifizierung) sind durchaus zu empfehlen – so war es auch im NDR Postcast mit dem bekannten Virologen Christian Drosten zu hören. (Mehr unter: Vgl. https://www.ndr.de/nachrichten/info/19-Masken-koennen-andere-schuetzen,audio657394.html)

„Durch die Produktion in Northeim MADE IN GERMANY sind wir hier besonders flexibel und können zeitlich schnell auf neue Anfragen reagieren. Ferner wird aktuell an einer Erweiterung der Angebotspalette gearbeitet. Schutzkittel befinden sich in der Entwicklung und sollen ebenfalls bald produziert werden“, heißt es von der WILVORST Geschäftsführung.

Das Unternehmen WILVORST gehört mehrheitlich seit 1993 zur bugatti Holding GmbH in Herford und beschäftigt an seinem Hauptsitz in Northeim mehr als 200 Beschäftigte.

Ab dem 7. April sind die Masken im Outlet in Northeim in der Breslauer Straße zu bekommen.

KONTAKT SCHUTZBEKLEIDUNG 
Ann-Kathrin Hupe
Social Media & Online Communication Manager
WILVORST Herrenmoden GmbH
Stettiner Str. 6-8
37154 Northeim

Telefon 05551 7010

Gemeinsame Pressemitteilung der SPD Fraktion und des SPD-Stadtverbands Hannover

Schulterschluss in der Corona-Krise: Einrichtung eines Härtefallfonds für Beschäftigte richtiges Signal in schwierigen Zeiten

Der Fraktionsvorsitzende der SPD Fraktion, Lars Kelich, sowie die Doppelspitze der SPD Hannover, Adis Ahmetovic und Ulrike Strauch, begrüßen ausdrücklich die Forderung der Gewerkschaften, Betriebs- sowie Personalräte, einen Härtefallfonds für Beschäftigte in Höhe von 3 Millionen Euro einzurichten. „Der Härtefallfonds ist ein richtiges Signal in schwierigen Zeiten. Die Krise verlangt zumeist denen viel ab, die auch ansonsten wenig Geld zur Verfügung haben. Von der Einführung eines Härtefallfonds sollen daher konkret Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, Studierende, aber auch Rentnerinnen und Rentner profitieren, also diejenigen, die nicht rechtzeitig Unterstützungsleistungen durch den Bund oder das Land erhalten, oder aber gar keine Mittel beantragen können. Daher setzen wir uns dafür ein, dass die Mittel vom Rat der Stadt bewilligt werden“, so der SPD-Fraktionschef Lars Kelich.

Konkret können drei Zielgruppen Mittel aus einem möglichen Härtefalltopf erhalten: So sollen Beschäftigte, die durch die Corona-Krise von Kurzarbeitergeld betroffen und nicht mehr in der Lage sind, ihre Existenz zu sichern, einen maximal zweimaligen Zuschuss in Höhe von 500 Euro erhalten. Die Gesamtsumme beliefe sich hierbei auf 2,25 Millionen Euro. Darüber hinaus sollen Werkstudenten einen einmaligen Zuschuss von 400 Euro erhalten, Rentnerinnen und Rentner sowie Studierende, die durch die Coronakrise z. B. ihren Minijob verloren haben, können einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 300 Euro beantragen.

„Die zugesagten Hilfs- und Maßnahmenpakete von Bund und Land tragen zu einem großen Teil dazu bei, die wirtschaftlichen Folgen für viele Menschen zumindest abzumildern. Dennoch fallen dabei immer noch zu viele Menschen durch das ‚Raster‘. Mit der Errichtung eines Härtefallfonds könnten wir ad hoc bis zu 16.000 Menschen, die davon direkt oder indirekt profitierten, helfen und ihnen schnell finanzielle Hilfe zukommen lassen“, ergänzt SPD-Parteichef Adis Ahmetovic. „Bei der geplanten Ausweitung des Kreditrahmens auf 800 Millionen Euro, welche die Stadt im Zuge der Corona-Krise angekündigt hat, ist die Einrichtung eines Härtefalltopfes für Beschäftigte in Höhe von 3 Millionen Euro durchaus sinnvoll.“

Die Mittel des Fonds sollten bis spätestens 31. Mai 2020 abgerufen werden können und als Überbrückung dienen.

„Wir alle stehen in der Pflicht, möglichst schnell und unbürokratisch denen unter die Arme zu greifen, die das Geld dringend benötigen. Eine Kellnerin oder ein Kellner, die zumeist kaum über dem Mindestlohn verdienen, sind zum Beispiel bei der Kurzarbeitsregelung besonders hart betroffen. Hier müssen wir schnell handeln im Sinne der Beschäftigten“, betont die Co-Vorsitzende Ulrike Strauch abschließend.

Oster-Spezial: Tipps und Infos rund um Hühnereier und Lammfleisch

Ein Themenpaket fasst die Lage auf dem Eiermarkt, Ratschläge zum Eierfärben, Fakten zum Nährstoffgehalt von Eiern und Hinweise zur Zubereitung von Lammfleisch zusammen.

Fleißige Osterhasen sollten in diesem Jahr trotz der dünnen Angebotsdecke am Eiermarkt keine Schwierigkeiten bekommen, ihre Kiepen zu füllen. Die Landwirtschaft und die Eierpackstellen werden jedenfalls alles daran setzen, um den Handel mit ausreichend Eiern zu beliefern. Verbraucher*innen sollten sich in der jetzigen Situation daher keine Sorgen um die Versorgung mit Eiern machen.

Wie es auf dem Markt aussieht, welche Hühnereier sich besonders zum Färben eignen, wie es den niedersächsischen Schafhaltern geht und was es bei der Zubereitung von Lammfleisch zu beachten gilt, finden Sie in unserem Themenpaket zu Ostern, das Sie hier im pdf-Format herunterladen können.

Weiße Eier haben zu Ostern Hochkonjunktur. Der Grund ist denkbar einfach: Sie lassen sich besser färben. Das restliche Jahr über sind braunschalige Eier bei den Verbrauchern die unangefochtenen Favoriten. Braune Eier schlucken beim Färben einen Teil der Farben, und auf rauer Schale wird der Farbton weniger intensiv.

Innerhalb der Schale ist ein Hühnerei für die Ernährung interessant: Es ist eine Portion hochwertigen Eiweißes, das vom menschlichen Körper sehr gut verwertet werden kann. Von ihm können Sportler und Senioren profitieren. Eier punkten mit den fettlöslichen Vitaminen A, D, E und K. Vitamin A sorgt für die Elastizität des Auges, sodass es sich gut an die Helligkeit und Dunkelheit anpasst. Zudem unterstützt es das Immunsystem und ist für eine gesunde Haut wichtig.

Genauso wie gefärbte Eier hat Lammfleisch zu Ostern Tradition. Die Nachfrage zieht jedes Jahr um diese Zeit kräftig an. Der Bedarf in Deutschland kann nicht einmal zur Hälfte mit inländischem Lammfleisch gedeckt werden: Der Selbstversorgungsgrad liegt bei 44 Prozent. Der Konsument muss zu tiefgefrorenen Importen greifen, weil immer mehr deutsche Schafhalter resigniert aufgeben. Das liegt unter anderem an wachsender Flächenkonkurrenz, einhergehend mit einem starken Rückgang wertvollen Dauergrünlandes sowie an verschiedenen bürokratischen Hemmnissen. Auch die Ausbreitung des Wolfes spielt eine Rolle.

Das Halten von Schafen gilt als ein Beispiel für artgerechte und umweltschonende Tierhaltung. Kenner greifen wegen seines guten Geschmacks gerne zu frischem Lammfleisch aus der heimischen Produktion, direkt vom Erzeuger. Adressen von Hofläden sind über die Internetseite www.service-vom-hof.de der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zu finden.