Verwaltungsgericht weist Klage der GWG ab

Die erste Kammer des Verwaltungsgerichts Göttingen hat mit Urteil vom 27.11.2019 eine Klage der Göttinger Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Städteentwicklung -GWG- in einem Subventionsstreit gegen die Investitions- und Förderbank Niedersachsen – NBank – abgewiesen (1 A 71/16).

Im Jahr 2007 erhielt die GWG, deren alleinige Gesellschafterin die Stadt Göttingen ist, für das Projekt „LMC Logistik- und Mobilitätscluster Göttingen/Südniedersachsen“ eine Förderung in Höhe von 240.000 EUR aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung von der NBank. Im Jahr 2015 widerrief die NBank den Subventionsbescheid im Höhe von 25 % der Gesamtförderung (60.000 EUR); sie zahlte einen Restbetrag von 24.000 EUR nicht aus und forderte die überzahlten 36.000 EUR zurück. Begründet wurde die Entscheidung mit einem schweren Verstoß gegen das Vergaberecht. Die NBank war der Auffassung, die GWG habe einen Auftrag an den sog. Clustermanager, der den Großteil der Projektsumme ausgemacht habe, europaweit ausschreiben müssen. Das war unstreitig nicht geschehen; vielmehr hatte die GWG einen Mitinitiator des geförderten Projekts direkt beauftragt.

Nach erfolglosem Widerspruchsverfahren hat die GWG Klage erhoben. Sie war der Meinung, durch die Erteilung von jährlichen Einzelaufträgen an den Clustermanager sei der Schwellenwert für die Ausschreibung nicht erreicht worden. Außerdem sei er als einzige Person für den Auftrag in Betracht gekommen.

Das Verwaltungsgericht folgte der vergaberechtlichen Argumentation der NBank und wies die Klage ab. Mit der Argumentation der Klägerin könne das Vergaberecht unterlaufen werden. Die Einzelaufträge seien zu addieren, was sich klar aus den vergaberechtlichen Regelungen ergebe, so dass der Schwellenwert überschritten sei. Auf eine Ausnahmeregelung wegen etwaiger Ausschließlichkeitsrechte des beauftragten Clustermanagers an dieser Position könne sich die Klägerin nicht berufen.

Die GWG kann innerhalb von 4 Wochen nach Zustellung gegen das Urteil einen Antrag auf Zulassung der Berufung beim Nds. Oberverwaltungsgericht in Lüneburg stellen.

www.verwaltungsgericht-goettingen.niedersachsen.de

Musik 21 Niedersachsen: Nomos-Quartett

SAMSTAG | 30.11.2019 | 17:00 Uhr | Aus dem Innersten IV. »Zum Schluss ein Fest«
Nomos-Quartett Sprengel Museum Hannover | Kurt-Schwitters-Platz 1 | 30169 Hannover

Zum Schluss ein Fest: Ein umfangreiches Festprogramm mit Lieblingsquartetten des Nomos-Quartetts von Mozart bis Ravel und einer faszinierenden Collage aus einer Vielzahl von Werken der Neuen Musik, die für die MusikerInnen des Nomos-Quartetts in ihrer 35jährigen Karriere Teil ihres künstlerischen Lebens waren. Und am Ende Beethovens letztes Streichquartett: versöhnlich, fast heiter der Zukunft zugewandt.

Ausführende | Nomos-Quartett
Martin Dehning | Violine Meike
Bertram | Violine
Friederike Koch | Viola
Sabine Pfeiffer | Violoncello

Programm
Wolfgang Amadeus Mozart »Streichquartett« G-Dur KV 156 Maurice Ravel »Streichquartett« F-Dur Felix Mendelssohn Bartholdy »Streichquartett« f-Moll op. 80 Franz Schubert »Quartettsatz« c-Moll D 703 Collage Neuer Musik Ludwig van Beethoven »Streichquartett F-Dur« op. 135

Karten und Abos
im Kartenshop und bei der Vorverkaufskasse im Künstlerhaus | Sophienstraße 2 Tel. 05 11- 16 84 12 22 | www.Vvk-kuenstlerhaus.de und unter www.nomos-quartett.de/de/kartenshop

Nomos-Quartett
Bereits während ihrer Studienzeit – u.a. in Berlin, Hannover, Frankfurt, Paris und New York – waren die vier MusikerInnen Mitglieder in Ensembles wie dem Ensemble Modern und der Jungen Deutschen Philharmonie. 1984 gründeten sie das Nomos-Quartett und gewannen in den folgenden Jahren zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben. Prägend für das Musikverständnis des Nomos-Quartetts war die Zusammenarbeit mit bedeutenden Musikerpersönlichkeiten: Ramy Shevelov, der sie in die Grundlagen der Kammermusik einführte, das Amadeus-Quartett, das ihnen die große Tradition des Streichquartettspiels vermittelte, Nikolaus Harnoncourt, der sie anregte und bestärkte, die Partituren der Wiener Klassik neu zu lesen, und György Kurtág, den sie nicht nur als Komponisten hoch schätzen, sondern auch als genialen Kenner der Streichquartette Beethovens. Heute ist das NomosQuartett „eine der überragenden Quartettformationen der Gegenwart“ (Klaus J. Schönmetzler). Sein unverwechselbares Profil gewinnt das Ensemble aus dem Brückenschlag zwischen der großen tradierten Quartett-Literatur und der neusten Musik, der in intelligenten Konzert-Dramaturgien zum Programm erhoben wird. Unter dem Motto aus dem Innersten veranstaltet das Nomos-Quartett eine eigene Konzertreihe: An vier verschiedenen Orten in Hannover erklingen in jedem Jahr vier exzeptionelle Programme mit „intimer“ Kammermusik von Haydn bis heute.

www.musik21niedersachsen.de

4,25 Millionen Euro für Science Dome im Forum Wissen

Auf Initiative der  beiden Göttinger Bundestagsabgeordneten Thomas Oppermann (SPD) und Fritz Güntzler (CDU) hat der Haushaltsausschuss des Bundestages für den Haushalt 2020 weitere 4,25 Millionen Euro für das Forum Wissen in Göttingen bereitgestellt. In zwei vorherigen Tranchen kamen bereits 10 Millionen Euro vom Bund.

„Mit diesem Geld kann nun endlich die Sanierung des Nordflügels der Alten Zoologie in Angriff genommen werden, in dem als Herzstück der Science Dome eingerichtet werden soll“, freuten sich die beiden Abgeordneten. „Das ist ein weiterer Meilenstein für das Forum Wissen und knüpft perfekt an die bisherige Konzeption an.“

Mittelpunkt des Ganzen wird eine Kuppel auf dem Dach des Forum Wissens sein, die als multifunktionales Planetarium 360-Grad-Projektionen und Multimediavorstellungen ermöglichen soll. Sie wird Teil des Kulturforums sein, das aus verschiedenen Veranstaltungsräumen und dem historischen Hörsaal besteht. Auch studentische Initiativen und die örtlichen kulturschaffenden Vereine und Verbände sollen die Möglichkeit haben, diesen außergewöhnlichen Veranstaltungsort zu nutzen.

„Wir freuen uns sehr, dass es uns in den parlamentarischen Beratungen gelungen ist, noch einmal zusätzliche Bundesmittel für das Forum Wissen in Göttingen bereitzustellen. Besonders für Schulklassen wird dieses Wissensmuseum ein echter Magnet, der über die Grenzen der Stadt hinausstrahlen wird. Die damit einhergehende Stärkung der Region Göttingen als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort ist uns besonders wichtig“, so Oppermann und Güntzler.

Mit dem Forum Wissen entsteht durch die Georg-August-Universität ein großes Wissensmuseum in Göttingen, in dem Wissen und moderne Forschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

In der Vergangenheit wurden bereits zweimalig Zuschüsse in Höhe von jeweils 5 Millionen Euro durch den Bund zugesprochen, um das Forum Wissen zu unterstützen. Den Bundesmitteln von jetzt insgesamt 14,25 Millionen Euro stehen bislang Zuschüsse von 2,9 Millionen Euro vom Land Niedersachsen gegenüber. Weitere zwei Millionen Euro wurden beantragt. „Es wäre schön, wenn das Land Niedersachsen hier noch eine Schippe drauf legen könnte“, erklärten Oppermann und Güntzler.

www.thomasoppermann.de

Serie: Best of RegJo: 3/2009 – Andreas Lemberg

Andreas Lemberg ist Künstler, sein Auftreten jedoch völlig ungekünstelt. Der Provokateur hat es sich und seinen Mitmenschen nie leicht gemacht. Als Urheber eines einzigartigen Stils kann er sich das vielleicht auch leisten.

Lemberg war immer kontrovers. Ein Mann, der sagt, was er denkt, sich wenig darum schert, was andere von ihm halten. So scheiden sich auch die Geister, wenn es um Lemberg geht: Die einen schätzen ihn – die anderen verachten ihn. Eines allerdings wird deutlich, wenn man mit Lemberg spricht: Nichts ist gekünstelt oder affektiert, er spielt keine Rolle, es ist alles echt. So nimmt er auch kein Blatt vor den Mund, wenn er sich mal wieder über Göttingens Kunstszene auslässt oder über die Deutschen und ihren fehlenden Stil. Doch der Zwei-Meter-Mann hat es satt, von allen gefürchtet zu werden, denn, wie er sagt, „Ich bin eigentlich ganz nett“.

„Früher habe ich vor jedem Interview ne halbe Flasche Whiskey getrunken. Heute reichen zwei Prosecco.“

Eines kann man in jedem Fall sagen: Etwas Elitäres fehlt Lemberg ganz. Er sieht sich als Pop-Art-Künstler und als solcher sollen seine Bilder nicht einer reichen Oberschicht vorbehalten sein; er malt für jeden und jeder soll seine Bilder besitzen können. Die Sympathie für Underdogs hegt er seit seiner Kindheit, denn als jemand, der in einem Teil Göttingens aufgewachsen ist, der als „sozialer Brennpunkt“ gilt, bestand sein Freundeskreis schon in der Schule hauptsächlich aus Immigranten und Kindern sozial benachteiligter Familien. Das hat ihn, wie er sagt, früh Offenheit für andere Kulturen gelehrt und Verständnis für Menschen aus ärmeren Verhältnissen. Viele „Spießer“, wie er sie nennt, wollen ja mit solchen Leuten überhaupt nichts zu tun haben.

Der Wunsch, Maler zu werden, der entstand erst nach und nach. Obwohl er als Kind schon gern gemalt und gezeichnet hat, später vor allem Comics, träumte er als Jugendlicher von einer Karriere als Rockmusiker. „Aber das wollte ich mehr wegen der Frauen.“ Dass seine Eltern damals alles andere als begeistert von seinen Vorstellungen waren, das kümmerte Lemberg wenig. Sein Vater, im gehobenen Postdienst tätig, drängte seinen Sohn anfangs noch zu einer Lehre als Industriekaufmann, die Lemberg nach ganzen zwei Monaten abbrach. Das war nichts für ihn, sagt er, er wollte Kunst machen und im Grunde sei ihm auch egal gewesen, ob seine Eltern ihn nun unterstützen oder nicht. „Ich hab immer gemacht, was ich wollte.“ In Kassel hat er dann zunächst Film studiert; Lemberg ist ein visueller Typ, Momente, Schönheit festhalten, das ist ihm wichtig, das Medium ist zweitrangig. Während dieses ersten Studienjahres ist er dann „irgendwie auf die Idee gekommen, doch lieber Malerei zu machen“.

„Ich möchte immer zeigen, was ich fühle. Mir geht es nicht um irgendeine Botschaft, es geht um Schönheit.“

So brach er 1970 sein Filmstudium ab und studierte stattdessen Visuelle Kommunikation weiter, unter anderem bei Karl Oskar Blase. Viel gebracht hat ihm das sechsjährige Studium aber nicht. Das meiste hat er sich selbst beigebracht, sagt er. „Zum Künstler wird man geboren. Das ist wie mit der Musikalität – Kunst, das ist einfach in den Menschen drin. Wenn man’s lernt, dann wirkt es verkrampft.“ Verkrampft wirkt bei Lemberg nichts. „Ich male, was ich fühle.“ Neben Landschaftsbildern, Reklametafeln und Großstadtszenen waren das auch zahlreiche Aktbilder. Früher stand ihm dafür hauptsächlich seine Frau Barbara Modell. Damals, Ende der 70er Jahre, sagt er, war das in Göttingen regelrecht eine Revolution. „Mein Sohn Aljoscha wurde deswegen in der Schule sogar gemobbt und bei Elternabenden wurde meine Frau gefragt, wie sie damit zurecht käme, dass im Rathaus Aktbilder von ihr hingen. Da haben wir uns wirklich manchmal gedacht, wie unglaublich spießig die Leute sind.“ Barbara, mit Lemberg seit 1977 verheiratet, ist studierte Grafikdesignerin, hat ihren Beruf aber aufgegeben, weil sie sich lieber völlig darauf konzentrieren wollte, ihren Mann und seine Kunst zu unterstützen. Und zumindest ihre Tochter Liliana ist, was die Kunst betrifft, in Lembergs Fußstapfen getreten: Ihr Stil ähnelt sehr dem ihres Vaters.

„Man kann nicht entscheiden, Künstler zu werden. Dann wird nichts draus. Es ist eine innere Berufung.“

Leicht hatten es die Lembergs zeitweise nicht. Obwohl Lemberg zwischenzeitlich halbtags in der Bibliothek des Psychologischen Instituts in Göttingen jobbte, war das Geld stets knapp. Abhängig war er immer davon, wie viele Bilder er verkauft. Entmutigen lassen hat Lemberg sich trotz aller Widrigkeiten jedoch nie. Auch nicht, als er nur noch 40 Mark in der Tasche hatte und nicht wusste, wie er im nächsten Monat die Miete bezahlen sollte. Irgendwie hat er immer mit der Hoffnung und der Zuversicht gelebt, dass es bald wieder aufwärts gehen würde. Die Malerei aufgeben – das ist ihm nie in den Sinn gekommen. Stattdessen hat er auch mal ab und zu ein Bild verschenkt. Verbreitung war ihm wichtig. Künstler, die ihre Bilder zu Hause horten, weil sich niemand leisten kann, sie zu kaufen, kann er nicht verstehen: „Ich wollte immer, dass möglichst viele Leute meine Bilder besitzen.“ Dass er dieses Ziel erreicht hat, daran kann kein Zweifel bestehen. Nicht nur Göttinger Restaurants wie das La Romantica, das Rialto oder das Alfredo sowie Arztpraxen schmücken ihre Wände mit „echten Lembergs“, auch in Privathaushalten sind viele seiner Werke zu finden. Manchmal, so erzählt er, wenn er abends durch Göttingen spaziert, sieht er durch ein Fenster eines seiner Bilder, von dem er völlig vergessen hatte, dass er es gemalt hat. Bei etwa 1.000 gemalten Bildern auch nicht verwunderlich. Lemberg selbst hingegen besitzt nur ein einziges: Ein Selbstportrait von 1984, damals noch in Verwischtechnik gemalt. Alte Bilder aufzuheben, das würde einen nur einengen, sagt er, denn schließlich müsse es immer weitergehen. Stillstand gleich Tod, im Leben wie in der Kunst. Und so sind auch sein Leben, seine Person untrennbar mit der Malerei verbunden: „Ein richtiger Künstler ist immer Künstler.“ Ideen habe er nicht nur von 9 bis 17 Uhr, Ideen kämen ihm immer, selbst im Traum. Für manche ist Lemberg der Inbegriff eines Künstlers: Er lebt von, mit und in der Kunst.

„In meinem Beruf muss man immer auf das Gute hoffen. Ohne Gottvertrauen funktioniert das nicht.“

1984 ein Einschnitt. Lemberg erhielt ein Künstlerarbeitsstipendium des Landes Niedersachsen, es folgten zahlreiche Ausstellungen in Göttingen und Umgebung. Mitte der 90er Jahre eröffnete er dann eine Galerie in Venedig, kurze Zeit darauf siedelte die ganze Familie nach Italien um. Seine Galerie stand direkt am Markusplatz, er verkaufte gut, bekam mehr Geld für seine Bilder als es in Deutschland je möglich wäre – nicht nur wegen der kauffreudigen Touristen, nein, auch, weil die Italiener mit Kunst anders umgehen. Hierzulande, findet Lemberg, hat der Künstler kein hohes Ansehen. „Die Deutschen haben ein ganz bestimmtes Bild vom Künstler: Der hat nie Geld, der ist immer betrunken, unzuverlässig noch dazu und kommt immer zu spät – oder der ist eben sehr nachdenklich, hat einen weißen Bart und grübelt den ganzen Tag.“ In Italien dagegen wird er mit „Maestro“ angeredet, „und wenn man mal ein bisschen viel getrunken hat und durch die Gassen wankt“, dann ist das nicht so schlimm, eben eine Eigenheit, die man sich als Künstler durchaus erlauben kann. In Deutschland hat man als Künstler einen sehr unsicheren Status, die Banken gewähren einem Maler schwerlich Kredit: „In eine Galerie zu investieren, das ist ihnen zu riskant. Da hat man bessere Chancen, wenn man eine Dönerbude aufmachen will.“ In Italien sei das anders. Die Bank in Venedig hätte ihm für seine Galerie mehr Geld gegeben als er überhaupt haben wollte. In Italien geht man auch mal mit dem Bankdirektor essen. Und wenn man Glück hat, kauft der dann auch noch ein Bild. La Dolce Vita, davon könnten sich die Deutschen mal ein Scheibchen abschneiden.

„Der Deutsche hat keinen Stil – so wie er wohnt, so wie er sich anzieht, so wie er sich gibt.“

Wegen finanzieller Schwierigkeiten – unter anderem brach nach dem 11. September der Tourismus ein – musste Lemberg 2003 seine Galerie in Venedig schließen. Da kam das Angebot Hans Georg Näders, in Duderstadt ein Haus zu beziehen, genau rechtzeitig. Nicht lange danach jedoch überwarf Lemberg sich mit Näder und zog mit seiner Familie nach Klein Schneen. 2006 ging er noch einmal nach Italien, wo er in der Toskana versuchte, eine Galerie zu eröffnen. Ein Versuch, der fehlschlug. Mittlerweile wohnt Lemberg im Iduna-Zentrum, dem Hochhauskomplex, der zu Göttingens unschöneren Ecken zählt. Lemberg allerdings fühlt sich genau aus diesem Grund dort wohl. „Ich mag das Multikulturelle und auch das morbide Flair des Iduna-Zentrums. Was da für Sachen passieren, das habe ich so noch gar nicht erlebt. Das finde ich interessant und ich verstehe mich gut mit den Leuten.“ Ein bisschen Fernweh klingt durch in Lembergs Worten, wenn er von der multikulturellen Atmosphäre schwärmt oder davon, wie sehr er es genießt, andere Sprachen zu hören. Genau dieses Fernweh macht sich auch bemerkbar, wenn er von Italien erzählt, insbesondere von Venedig: „Ich habe mich da so wohl gefühlt wie noch nie in meinem Leben.“ Italien zieht sich auch durch seinen Göttinger Alltag – sein selbsternanntes Wohnzimmer ist das italienische Restaurant Rialto, beim Malen hört er „italienische Schnulzen“ und sein Lieblingsbild ist ein Bild, das er in der Toskana mit der Kamera aufgenommen und dann auf die Leinwand gebracht hat. Auf dem Bild ist nur ein Schild zu sehen: „Bar Impero“. Es ist die Erinnerung an diesen schönen Moment, die das Bild für ihn so kostbar macht. „Sobald es die wirtschaftliche Lage wieder zulässt“, sagt er mit einer Spur von Wehmut, „würden wir nicht zögern, wieder nach Italien zu ziehen.“

Ob es ihm denn trotzdem in Göttingen gefällt? „Ja, super.“ Man kann sich des Eindrucks einer gewissen Ironie nicht erwehren, denn gleich darauf fängt Lemberg an, über die Kunstszene in Göttingen zu schimpfen, insbesondere beim Thema Künstlerhaus wird er leidenschaftlich. „Was ist denn das Künstlerhaus von Göttingen? Also Schwachsinn kann ich da nicht mal mehr zu sagen.“ Junge Leute sollten sie fördern, immerhin bekämen sie sogar öffentliche Gelder. Stattdessen würden da seit 40 Jahren immer nur dieselben Leute ausstellen. „Das Künstlerhaus ist nichts anderes als ein Rentnerverein.“ Immerhin hat Göttingen um die 24.000 Studenten, da müsse doch einer dabei sein, der malt. „Dass Göttingen für eine Universitätsstadt nicht einmal ein Kunstmuseum hat, sondern nur ein Städtisches Museum, wo ein alter Webstuhl steht und irgendwelche Tongefäße, die man ausgegraben hat, ist doch mehr als beschämend!“ In den Sport wird viel Geld investiert, in die Kunst dagegen nichts. Das Versäumnis liegt bei der Stadt. Lemberg fällt ein vernichtendes Urteil: „Geistig ist hier nichts. Null.“

„Künstler in Göttingen? Das sind doch alles nur Hausmütterchen, die dann irgendwelche Blümchen malen – so was Dilettantisches!“

Ein Mann der Diplomatie ist Lemberg nicht. Will er auch gar nicht sein. Und dass er mit stilleren Tönen mehr erreichen könnte, das glaubt er nicht. Im Gegenteil: „Ich finde, wenn mehr Leute mal auf den Putz hauen würden, würde sich vielleicht auch mal was tun – es gibt ja zu viele Leute, die nicht wirklich aus sich herauskommen oder die Wahrheit sagen.” Auf den Putz hauen – den Ausdruck benutzt er oft. Er ist bezeichnend für ihn, für seine Art, die, gelinde gesagt, nicht überall auf Verständnis stößt. Doch sich ändern, das kommt Lemberg nicht in den Sinn. „In meinem ganzen Leben habe ich immer was erreicht mit der Art, die ich habe.” Lemberg ist ein Mann mit Ecken und Kanten, er steht dazu. Genauso wie er dazu steht, dass Geld für ihn einen hohen Stellenwert hat. „Mein Schwiegervater hat immer gesagt, das Leben ist schön und teuer. Man kann’s auch billiger haben, dann ist es aber nicht mehr so schön.“ Wenn er mal kein Geld hat, gibt Lemberg zu, hat er schlechte Laune. „Ohne Geld hat man einfach weniger Spaß.“ Und so ist für Lemberg das größte Kompliment, das man ihm für eines seiner Bilder machen kann – ein Scheck über 10.000 Euro. Denn schöne Worte seien nur schöne Worte und ob das alles wirklich ehrlich gemeint ist, das könne man nie wissen. Dass jemand bereit ist, viel Geld für eines seiner Bilder auszugeben, das ist dagegen eine handfeste Bestätigung, das zeigt ihm, dass dem Käufer das Bild wirklich gefällt. So kam er auch auf die Idee, Kopien seiner Bilder anzufertigen. Seine berühmte „Allee“ gibt es circa 300-mal. Den abschätzigen Vorwurf der reinen Verbrauchskunst lehnt er aber ab. „Jedes Bild ist ein Original, jedes Bild ist immer anders als das andere, auch wenn es das gleiche Motiv ist.“ Schließlich habe Monet seine Seerosen auch 47-mal gemalt. 

„Klar wird das langweilig, 300-mal dasselbe Motiv zu malen. Aber das ist nun mal mein Job.“

Einzigartigkeit, eine eigene Handschrift haben, das ist Lemberg wichtig. Dass seine Bilder einzigartig sind, daran besteht kaum ein Zweifel. Durch seine ganz spezielle Verfremdungstechnik, bei der er mit einem Zahnspachtel über das noch nicht getrocknete Ölbild zieht, zerfließen die Motive leicht – dadurch mutet den Bildern ein Hauch von Zerstörung an, eine Atmosphäre der Vergänglichkeit. Allerdings ist auch das nur eine Interpretation von vielen. Was der Betrachter in Lembergs Bildern sieht, das ist ihm selbst überlassen. „Ich will keine Geschichten erzählen. Ich möchte auch nicht andere Menschen zum Denken anregen darüber, wie schrecklich es ist, dass Nordkorea im Besitz der Atombombe ist oder irgendwas in der Art.“ Was er will, ist die Schönheit des Augenblicks einfangen. Der Künstler als Zeuge, der einen Moment, einen Ausschnitt aus der Wirklichkeit festhält, um ihn zu konservieren, aufzuheben für die Nachwelt – die Welt durch die Augen des Künstlers sehen, darin liegt der ganze Sinngehalt seiner Bilder. Dahinter verschwinden auch die Ecken und Kanten eines für viele unbequemen Geistes.

Text: Johanna Lal  Fotografie: Nikolaj Georgiew

PS Days Hannover: Das coolste Event des Auto-Sommers 2020 – JP, Philipp Kaess und viele andere sind schon jetzt mit dabei

Drei lange Tage, drei gigantische Messehallen, satte 100000 Besucher: Die Performance & Style Days Hannover vom 24. bis 26. Juli 2020 werden das coolste Event des Auto-Sommers 2020. Die Kombination aus Messe mit Ausstellern der Tuning-und Performance-Szene, Private Car Area, OffRoad-Parcours, Open-Air-Events, Rennstrecke und legendären Abendveranstaltungen ist in der Form einzigartig. Gut neun Monate vor Beginn der Veranstaltung stehen bereits wichtige Partner fest. Mit dabei sind die Größen der deutschen Auto-, Tuning-und Veredelungsszene.

Deutschlands bekanntester Auto-YouTuber ist mit am Start: Jean Pierre „JP“ Kraemer. Sein Unternehmen JP Performance wird sich in Hannover präsentieren, wie genau, bleibt zunächst noch geheim. Er meint: „Ich freue mich, dass die Messe in Hannover der Tuning Community einen neuen Anlaufpunkt im Norden bietet. Das Gelände ist gigantisch und bietet sehr viele Möglichkeiten für spannende Themen und Projekte. Hier kann etwas Großes entstehen.“

Philipp Kaess gilt ebenfalls als absoluter Meister seines Faches. Die einzige und wohl bekannteste Audi RS4 „Limo“, die zur Hälfte aus Carbon besteht, ist sein Aushängeschild. Als Hannoveraner war er schon von Beginn an beim „Projekt PS Days“dabei. Zusammen mit der Deutschen Messe gab es bereitsEnde Juli dieses Jahres auf dem großen Freigelände einen Vorgeschmack auf den nächsten Sommer, als Kaess zu seinem FastFriday unter dem EXPO-Dach einlud. Mehr als 10000 Besucher brachten mehr als 5000 Fahrzeuge mit. Natürlich ist Kaess im Juli 2020 mit dabei und wird mit Arlows und auch seinen legendären Fahrzeugen vertreten sein.

Björn Pieper,Inhaber von BP Motorentechnik, ist der unangefochteneKünstler des Motorblocks und bringt Motoren von JP und Philipp Kaess aufs nächste Level. Wenn es um die richtige Bohrung, Wuchtung oder den letzten Schliff am Motorblock geht, ist er die Instanz. Auf den PS Days zeigt er live, wie man aus den Motoren das Beste rausholt.

Auch ein internationales Urgestein hat sich für die PS Days angekündigt: John D’Agostino ist einer der größten amerikanischen Customizer, der seit den 70er-Jahren Fahrzeuge für die Filmindustrie und Hollywood-Stars umbaut.

Neben den bekannten Machern der deutschen Auto-und Tuning-Szene werden auch zahlreiche Unternehmen auf den PS Days mit Messeständen vertreten sein. Halle 27 wird das Herzstück der Ausstellung und bietet Raum für Fachgespräche über die neueste Hard-undSoftware. Zur besseren Orientierung werden die Messehallen in Angebotsschwerpunkte aufgeteilt.

Das Konzept der PS Days geht auf: Denn selbst wenn es noch gut neunMonate bis zum Start sind, haben sich beispielsweise wichtige Marken im Bereich Räder & Reifen schonangemeldet. Die Felgen von Vossen werden im US-amerikanischen Miami gefertigt und haben Premium-Status. Eine kürze Anreise haben die Kollegen der Yido Wheels GmbH. Da das hannoversche Unternehmen quasi ein Heimspiel hat, hat man sich schon jetzt entschieden und will unbedingt dabei sein. Auch die Marke Wheelworld steht für höchste Ansprüche in Sachen Design und Ausfertigung -das Unternehmen aus Ilsenburg/Harz hat bereits zugesagt. Auch im Bereich Handel geben erste Unternehmen ihre Teilnahme bekannt. So werden FelgnWerk ebenso wie Best of Wheels, der markenübergreifendeVersandshop, in Hannover ihre neusten Produkte präsentieren. Der Hersteller Levella aus Heilbronn ergänzt das Angebot im Bereich Reifen & Felgen.Auch erste Hersteller von Abgasanlagen wie E-Exhaust sorgen für den richtigen Sound auf dem Messegelände.

Die wohl bekanntesteAutopflege-Marke Sonax wird im Bereich Pflege & Reinigung nicht fehlen. Die Traditionsmarke bringt ihre mobile Waschanlage mit, sodass die Private Cars in Halle 26 in neuem Glanze nach der Anreise erstrahlen können. Ebenso ist die Pflege-Kultmarke Chemical Guys Deutschland mit in Hannover dabei. Sie kommen mit dem wohl größten tiefer gelegten Fahrzeug, einem umgebauten Linienbus, der in den Messestand integriert wird. LiquidElements gehört ebenso in den Kreis der Marken, die jeder Autofan kennt und schätzt.

Motorsport-Fans kommen ebenso auf ihre Kosten wie Tuner. Oettinger, der weltweit renommierte und erste Tuner für Fahrzeuge des Volkswagen Konzerns, präsentiert die neueste Variante desGolf TCR in Hannover. Auch Simon Motorsport, NET, Wagner Tuning und Top Secret Tuning werden sich umfangreich beteiligen und stellen einige ihrer Leistungs-Projekte aus. Im Tuning ist die Tieferlegung einer der Hingucker schlechthin. So wird sich Accuair, einer der größten Hersteller von Luft-Fahrwerken, mit seinen Produkten auf den PS Days zeigen.

Ein weiterer Höhepunkt auf der Freifläche vor dem EXPO-Dach: Die eigens geschaffene Off-Road & Adventure World. Dort werden sich die Besucher von den OffRoad-Eigenschaften verschiedener Fahrzeuge überzeugen können. Das Motto hier: Von den Bergen bis ans Meer. Denn erst, wenn man die Berge hinter sich gelassen hat, durch ein Wald-Camp gefahren ist, kann man auch am Strand surfen gehen. Eine stehende Welle macht es möglich, dass jeder Besucher schnell mal in die Badeklamotten schlüpft und auf der stehenden Welle seine Surfqualitäten testet. Erste Partner in diesem Bereich sind Land Rover Experience und der südafrikanische OffRoad-und Van-Ausstatter Front Runner, der in Hannover seine Europa-Zentrale hat.

Einen großen Bereich –immerhin eine ganze Messehalle mit 21400m. –wird die Private Car Area belegen, die so zu einem der Herzstücke der PS Days werden wird. Die Bewerbungsphase dafür beginnt am 14. November. Jeder Tuner kann sich mit seinem Fahrzeug bewerben, sodass es im besten Falle in der Private Car Area auf den PS Days dem Publikum vorgeführt wird. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Registrierung in der App von RiiiDE, der Social-Media-Plattform für Automobilfans. Vorteil hier: Zu den Autos gibt es sofort einen perfekten Steckbrief, sodass alle wissen, mit welchem Fahrzeug man es zu tun hat und was genau individualisiert wurde. Ausgewählt werden die mehr als 500 Gewinner-Fahrzeuge von einer professionellen Jury. An der Spitze: Tuning-Experte Sven Schulz.

Die Lifestyle-Marke Camber hat sich die Private Car Area für ihren Auftritt auf den PS Days ausgesucht. Die Würzburger werden eine Lounge einrichten, in der sich die Besucher entspannen können. Das Highlight hier: Camber wird für die PS Days einen eigenen Wein entwickeln, den es exklusiv in Hannover auf dem Messegelände zu trinken gibt. Insbesondere Camber, aber auch andere Marken zeigen, dass schon seit Langem Mode und Tuning fest zusammengehören. Und deshalb werden auch verschiedene Marken auf den PS Days vertreten sein. So haben die LabelsFoxed, GoldenEast und AsphaltRowdies schon zugesagt. Und natürlich wird es auch einen Shop geben, bei dem Snapbacks, Hoodies und Shirts der PS Days zu kaufen sein werden.Wer bis dahin nicht warten will, kann auch im Onlineshop schon eine erste Auswahl erwerben.

Auch große Organisationen stehen an der Seite der PS Days: Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt ist Partner der ersten Stunde und bringt gleich zwei Aktivitäten mit: Der Automobilclub setzt aufs Sim-Racing und verschiedene Spartendes ADAC-Motorsports werden sich ebenfalls präsentieren. Der Verband der Automobil Tuner e.V. wird seinen Mitgliedern in Zusammenarbeit mit der Messe auf jeden Fall ein Angebot für einen Gemeinschaftsstand erarbeiten. „Konzept,Location und Termin der PS Days in Hannover wirken für uns interessant“, sagt Geschäftsführer Harald Schmidtke.

Wenn bei den PS Days am Samstagabend die Lichter ausgehen, starten andere erst richtig durch. Das renommierteste, internationale und für Top-Fahrzeuge bekannte Abend-Event XS Carnight macht in Hannover Station. Ab 18.00Uhr können Besucher mit erweitertem Ticket in die zweite Runde starten und streng kuratierte Fahrzeuge der Extraklasse unter dem EXPO-Dach sowie in den vier Pavillons darunter bestaunen. „Die Kombination aus Messe am Tag und XS Carnight am Abend in Hannover ist für uns eine spannende neue Erfahrung, primär das Ambiente mit dem EXPO-Dach und die Infrastruktur der Messe sind für uns sehr spannend“, so Veranstalter Andreas Füllborn.

Online wird dieTageskarte für Besucher 15 Euro kosten, die Dauerkarte 32 Euro und die Familienkarte 35 Euro.Das Kombi-Tagesticket für den Besuch der XS Carnight kostet 29 Euro, als Dauerticket 45Euro.An der Tageskasse gibt es einen Zuschlag von 2 € pro Ticket, jedoch auch ein ermäßigtes Tagesticket für 12 €.

www.psdays.com

Performance & Style Days Hannover – Der neue Individualisierungs-, Tuning- und Motorsport-Hotspot Europas.
Abendveranstaltung 26. Juli 2019

© Deutsche Messe AG

 

 

„Die guten Beziehungen kraftvoll weiter ausbauen!“

Ministerin empfängt chinesische Delegation – Zusage für Konferenz 2021 in Hannover

Die chinesische Provinz Shandong wird 2021 an der Freundschaftskonferenz in Hannover, die Niedersachsen anlässlich seines 75-jährigen Bestehens ausrichtet, mit einer Delegation teilnehmen. Das sagte gestern Ren Airong, Vizegouverneurin der Provinz, in Hannover. Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast empfing die Delegation im Namen von Ministerpräsident Stephan Weil im Gästehaus der Landesregierung. Die Landwirtschaftsministerin nahm den gestrigen Empfang zum Anlass, die Einladung für die Konferenz in 2021 auszusprechen.

Für Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast war es bereits das zweite Treffen innerhalb kurzer Zeit mit der Vizegouverneurin: Erst am Wochenende war sie mit einer niedersächsischen Delegation aus der chinesischen Provinz zurückgekehrt. Ministerin Otte-Kinast: „Ein friedliches Zusammenleben der Völker ist das höchste Gut, das wir anstreben müssen. Deshalb sind gemeinsame Besuche und auch Geschäfte sehr wichtig.“ Umso mehr freue sie sich darüber, dass Shandong – wirtschaftlich die drittstärkste Provinz in China – bereits heute eine Teilnahme an der Konferenz in Hannover zugesagt habe. „Bis dahin wollen wir aktiv und kraftvoll unsere guten Beziehungen ausbauen!“

Der Ausbau der Beziehungen findet auf verschiedenen Ebenen statt. So unterzeichnete die Delegation gestern eine Kooperationsvereinbarung mit der Deutschen Messe AG mit dem Ziel, das Messegeschäft künftig weiter auszubauen. Auch der Austausch im Bereich der landwirtschaftlichen Ausbildung soll künftig intensiviert werden. In China ist das Interesse an der dualen Ausbildung auch im Agrarbereich in Deutschland sehr hoch.

Im Hinblick auf die bevorstehende Freundschaftskonferenz warb die Ministerin dafür, dass die Delegation aus Shandong auch von Agrarexperten begleitet wird. „In Niedersachsen ist die Digitalisierung in der Landwirtschaft längst angekommen und entwickelt sich stetig weiter. So sollen im Rahmen von Smart Farming auf Experimentierfeldern ein reduzierter Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln erprobt werden. Und im ,Digitalen Stall der Zukunft‘ sollen unter realen Bedingungen praxisgerechte Lösungen entwickelt werden. Ich bin davon überzeugt, dass es hier viele Anknüpfungspunkte gibt!“

Die nunmehr aufgebauten politischen Beziehungen zur Regionalregierung in Shandong verbessern die Ausgangsbedingungen für niedersächsische Firmen, die in China investieren möchten.

© Thomas Wirth

Displays aus Graswellpappe: Ressourcenschonung durch innovatives Verpackungsmaterial

Northeim, 24. Oktober 2019: Wellpappe aus Graspapier ist ein alternatives Verpackungsmaterial für nachhaltig handelnde Unternehmen. THIMM produziert die ressourcenschonende Wellpappe derzeit an den Standorten in Deutschland und Tschechien. Die ersten Displays aus Graswellpappe werden aktuell in der weltweit ersten Concept Shopping Mall „Bikini Berlin“ eingesetzt.

Der Einsatz innovativer und nachhaltiger Rohstoffe beschäftigt den Verpackungshersteller THIMM seit jeher. Mit der Herstellung von Graswellpappe bietet THIMM seinen Kunden nun eine weitere umweltfreundliche Alternative an. Basis der Wellpappe ist Graspapier, das eine verbesserte Ökobilanz gegenüber holzbasiertem Papier aufweist. Graspapier besteht zu rund 30 Prozent aus Graspeletts und zu 70 Prozent aus Altpapier. Das Gras wird mehrmals im Jahr von gesetzlich festgelegten, landwirtschaftlich nicht genutzten Ausgleichsflächen gewonnen. Auf diesen Grünflächen wird weder gedüngt noch eine chemische Behandlung durchgeführt. Ferner stellt die Bewirtung der Flächen eine zusätzliche Einnahmequelle für die Landwirtschaft dar.

Für die Papierproduktion werden die aus Gras bestehenden Peletts durch rein mechanische Prozesse aufbereitet. Das führt zu einem extrem geringen Wasserverbrauch im Herstellungsprozess. Menschen, Unternehmen und Umwelt profitieren darüber hinaus von einer geringen CO2-Emission während der Papierherstellung.

Derzeit verarbeitet THIMM den innovativen Rohstoff auf den Wellpappenanlagen in Deutschland und Tschechien. Graswellpappe lässt sich auf den Verarbeitungsmaschinen analog normaler Wellpappe stanzen, falten oder kleben. Mittels aller gängigen Druckverfahren innerhalb der THIMM Gruppe lässt sich auch Graswellpappe exzellent bedrucken. Die Papierstruktur ist danach weiterhin erkennbar, bietet eine hervorragende Wiedergabe der Druckfarben und sorgt somit für eine aufmerksamkeitsstarke Wirkung am Point of Sale.

Wellpappe aus Graspapier kann branchenübergreifend für Verpackungen und Displays verwendet werden und fördert den Trend zu papierbasierten nachhaltigen Verpackungslösungen. Für Foodbuzz, einem Vermarkter für Food-Startups, produzierte THIMM die ersten Displays aus Graswellpappe. Foodbuzz präsentiert bis Januar 2020 neue Produkte von Food-Startups in einem eigenen Pop-Up Store im Bikini Berlin. Bei den eingesetzten Displays handelt es sich um das modulare Displaysystem „Sales Amplifier“ von THIMM. Die modularen Palettendisplays bestehen aus Grundkomponenten in Form von unbedruckten Standard-Trays, kombiniert mit einem individuellen Displaymantel. Der umlaufende Mantel wurde im Digitaldruck bedruckt und bietet so den Startups eine aufmerksamkeitsstarke Präsentationsfläche.

Über THIMM

Die THIMM Gruppe ist führender Lösungsanbieter für Verpackung und Distribution von Waren. Das Lösungsportfolio umfasst Transport- und Verkaufsverpackungen aus Wellpappe, hochwertige Verkaufsaufsteller (Displays), Verpackungssysteme aus verschiedenen Materialkombinationen sowie Druckprodukte für die industrielle Weiterverarbeitung. Eine breite Palette verpackungsrelevanter Dienstleistungen entlang der Lieferkette ergänzt das Angebotsspektrum. Zum Kundenkreis gehören namhafte Markenartikelkonzerne quer durch alle Branchen. Das 1949 gegründete Familienunternehmen beschäftigt aktuell mehr als 3.300 Mitarbeiter an 20 Standorten in Deutschland, Tschechien, Rumänien, Polen, Frankreich und Mexiko und erwirtschaftete 2018 einen Jahresumsatz von rund 645 Millionen Euro.

www.thimm.de

© Thomas Wirth

Jetzt bewerben: Gründungswettbewerb Startup-Impuls geht in die nächste Runde!

Der Wettbewerb von hannoverimpuls und der Sparkasse Hannover fördert die unternehmerische Umsetzung von guten Geschäftsideen: Ab sofort können sich Interessierte wieder bewerben. Beruflicher Status oder die aktuelle Lebenssituation spielen für die Teilnahme am 17. Gründungswettbewerb Startup-Impuls keine Rolle – entscheidend ist, dass die Idee unternehmerisch in der Region Hannover realisiert werden kann oder kürzlich hier gegründet wurde. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 12.01.2020.

„Unsere Auszeichnung beim zweiten Gründungswettbewerb Startup-Impuls im Jahr 2004 war genau der Rückenwind, den wir brauchten, um uns zu trauen, aus unserer Idee wirklich ein erfolgreiches Unternehmen zu machen“, sagt etwa Bernd Raschke, Geschäftsführer von VEMA Systeme GmbH. 2004 hat er mit seinem Konzept patientengerechter Arzneimittelversorgung den 1. Platz beim Gründungswettbewerb abgeräumt. Idee und Vertriebskonzept wurden dank Beratung durch hannoverimpuls damals noch ein bisschen nachjustiert. Heute ist VEMA Systeme seit mittlerweile 15 Jahren erfolgreich im Markt und hat mehr als vier Millionen seiner Produkte verkauft. „Die Gespräche mit dem Berater von hannoverimpuls waren wirklich auf Augenhöhe und eine echte Hilfe“, resümiert der gestandene Unternehmer heute.

Der branchenoffene Startup-Impuls Gründungswettbewerb bietet Gründungsinteressierten eine Gelegenheit, ihre Geschäftsidee auf ihre Marktfähigkeit zu prüfen und zu einem Geschäftskonzept auszuarbeiten. Mithilfe eines vorbereitenden Beratungsprogramms und persönlichen Gründungscoachings sollen die Bewerber*innen auf den Weg in die Selbstständigkeit gebracht werden. Beim Startup-Impuls Gründungswettbewerb – einem der höchstdotiertesten regionalen Wettbewerbe – geht es wie auch das Beispiel von VEMA Systeme zeigt, um mehr als ein Preisgeld. Die Gründer*innen profitieren auf ihrem Weg zum eigenen Unternehmen vom Know-how der erfahrenen Berater*innen und Expert*innen. Der Startup-Impuls Gründungswettbewerb führt die Idee zum Konzept, zur Prämierung und auf den Markt. Das Ziel: die Unterstützung der Bewerber*innen bei der Gestaltung und Entwicklung der Geschäftsidee bis hin zum marktfähigen Geschäftsmodell.

Beim Startup-Impuls Gründungswettbewerb sind alle Personen, die frisch gegründet haben oder mit einer Gründungsidee in den Startlöchern stehen, genau richtig. Den Sieger*innen des Wettbewerbs winken Preisgelder, Trips zu internationalen Startup Hotspots, umfassende Beratungsleistungen und vieles mehr im Wert von über 100.000 Euro.

„Bisher sind knapp 2.000 Konzepte im gesamten Wettbewerbsverfahren präsentiert worden, aus denen über 1.000 neue Unternehmen in der Region Hannover hervorgegangen sind. Das ist eine riesige Erfolgsgeschichte“, freut sich Dr. Adolf M. Kopp, Geschäftsführer bei hannoverimpuls. „Viele Ideen davon, sind durch den Wettbewerb überhaupt erst in die Umsetzung gegangen und gegründet worden. Das begleitende Netzwerk von Expert*innen sorgt außerdem dafür, dass die jungen Unternehmen durchschnittlich erfolgreicher sind“, ergänzt Kopp.

Auf die Teilnehmenden warten 2020 wieder Preisgelder von mehr als 100.000 Euro in drei Kategorien. Beim Hauptpreis gibt es insgesamt 50.000 Euro zu gewinnen. Im Fokus steht bei diesem Preis auch das internationale Potenzial der Geschäftsideen. So erhalten die drei Sieger in dieser Kategorie auch eine Reise in einen der weltweiten Startup-Hotspots wie das Silicon Valley oder Tel Aviv.

Beim Sonderpreis „Solo-Start“ werden Gründende ausgezeichnet, die allein durchgestartet sind oder durchstarten wollen. Solo bezieht sich in diesem Fall auf die Anzahl der Gründenden – nicht auf die Zahl der Mitarbeiter*innen. Die drei besten Geschäftskonzepte werden mit 10.000 Euro und jeweils 2.000 Euro gefördert.

Für den Sonderpreis „Hochschule & Wissenschaft“ dürfen sich Gründungswillige, die direkt aus dem universitären Bereich kommen, bewerben. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Hinzu kommen individuelle Beratungsangebote u.a. von der Gehrke Econ Unternehmensberatungsgesellschaft mbH im Wert von bis zu 10.000 Euro. Erstmals wird dieser Sonderpreis komplett von Gehrke Econ gesponsert, nachdem die Steuerberatungsgesellschaft bereits in den letzten beiden Jahren enger Partner dieses Preises war und ihre Beratungsexpertise Teil des Gewinns war.

Bewerbungsfrist für den 17. Gründungswettbewerb Startup Impuls: 12.01.2020

www.startup-impuls.de

Kulturstiftung Kornhaus: Kooperation zwischen PS.SPEICHER, Jobagentur und HKS Sicherheitsservice

Jobcenter Landkreis Northeim, HKS Unternehmensgruppe und PS.SPEICHER vereinbaren Kooperation zur Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen | Noch freie Plätze vorhanden | Auswahlverfahren beginnt im Herbst

Der PS.SPEICHER ist bei vielen Gästen aus nah und fern ein beliebter Ausflugsort, in Kürze könnte er auch für manche Menschen den Weg aus der Arbeitslosigkeit weisen. Gemeinsam wollen der PS.SPEICHER und die Geschäftsstelle Einbeck des Jobcenter Landkreis Northeim ein Modellprojekt auflegen, um Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind, wieder in Beschäftigung zu bringen. Die Maßnahme wird im Rahmen eines Förderprogrammes der Bundesregierung zum Teilhabechancengesetz realisiert.

Im PS.SPEICHER und in seinen Depots, in der die riesige Sammlung historischer Fahrzeuge aufbewahrt wird, gibt es viel zu tun. Neben der täglichen Arbeit rund um die Gäste im PS.SPEICHER, gibt es viele Aufgaben, die die festangestellten Mitarbeitenden und die ehrenamtlich Helfenden der gemeinnützigen Kulturstiftung Kornhaus, die den PS.SPEICHER betreibt, nicht alleine bewerkstelligen können: Das geht von der Pflege der Fahrzeuge bis hin zu Archivarbeiten und dem Aufbau und der Pflege von Datenbanken. Noch mehr gilt das für das kommende Jahr. Denn dann sollen neben dem PS.Depot Lkw+Bus, das bereits von ehrenamtlich Mitarbeitenden betrieben wird, weitere Depots für Publikum zugänglich gemacht werden. Spätestens dann kommen auch Betreuungs- und Bewachungsaufgaben dazu, müssen Exponate beschildert und Tickets verkauft werden.

Da kommt die Initiative des Bundes zur Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen gerade zur rechten Zeit. Auch das Jobcenter freut sich, mit dem PS.SPEICHER einen starken Partner gefunden zu haben: „Der PS.SPEICHER hat nicht nur einen guten Ruf als Museum und als Arbeitgeber“, meint Axel Pfeiffer, Teamleiter im Jobcenter, „sondern bietet auch attraktive Einsatzmöglichkeiten, die über die Beschäftigungsangebote, die Langzeitarbeitslosen üblicherweise offen stehen, hinausgehen.“ Auch Lothar Meyer-Mertel, Geschäftsführer des PS.SPEICHER, ist zuversichtlich über den Erfolg der Maßnahme: „Wir freuen uns, wenn wir auf der Grundlage dieses Beschäftigungsprogrammes befähigt werden, Dinge zu realisieren, die wir als gemeinnützige Stiftung aus eigenen Kräften nicht stemmen könnten.“

Wichtig ist allen Beteiligten, dass keine bestehenden Aufgaben ersetzt oder gar laufende Beschäftigungsverhältnisse berührt werden. Entsprechend ist auch der Sicherheitsdienst des PS.SPEICHER, die Firma HKS Sicherheitsservice aus Hardegsen, mit im Boot. Über die Firma HKS soll auch das Personalmanagement und die Einsatzplanung verlaufen.

Insgesamt sollen nach derzeitiger Planung 15 förderfähige Stellen im PS.SPEICHER geschaffen werden. Bewerbungen sind ab sofort beim Jobcenter möglich. Ansprechpartnerin dort ist Simone Korf, Telefon. 05551-9803997. In Frage kommen vor allem Menschen, die älter als 25 Jahre sind und seit mindestens 6 Jahren im Bezug von Arbeitslosengeld II stehen oder mindestens 2 Jahre arbeitslos sind.

Im September fand jetzt ein gemeinsames Treffen aller Interessierten im PS.SPEICHER statt, bei dem die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten vorgestellt und alle entstehenden Fragen beantwortet wurden. Der Start des Programmes ist für die zweite Jahreshälfte vorgesehen, dann sollen die ersten neuen Mitarbeitenden erste Erfahrungen im PS.SPEICHER sammeln und sich auf die Aufgaben vorbereiten können. 

Veranstaltungskalender: www.ps-speicher.de/appointments.php

Über den PS.SPEICHER:

Die Erlebnisausstellung PS.SPEICHER Einbeck erlebt seit ihrer Eröffnung im Sommer 2014 überregionale Aufmerksamkeit und ungebrochen starken Publikumszulauf. Grundlage der Ausstellung ist eine Sammlung historischer Fahrzeuge aus dem Besitz des Kaufmanns Karl-Heinz Rehkopf, die er der gemeinnützigen Kulturstiftung Kornhaus schenkte und damit der Allgemeinheit öffentlich zugänglich machte. Die Sammlung gilt als eine der größten ihrer Art weltweit. Insbesondere die hochprofessionelle und moderne Art der Präsentation der Sammlung hat große Beachtung beim Publikum und in den Medien gefunden. Weitere Informationen finden Sie auf www.ps-speicher.de sowie auf www.facebook.com/ps.speicher.

Über das PS.Depot Lkw+Bus:

Der PS.SPEICHER in Einbeck eröffnete im Juni 2016 sein erstes PS.Depot, nur drei Kilometer vom Haupthaus entfernt. An einem anderen Standort und mit einem eigenen Konzept stehen seither im Otto Hahn Park (Otto-Hahn-Straße 3-5) in Einbeck über 220 historische Nutzfahrzeuge für interessierte Besucher bereit – auf gut 7.000 qm überdachter Fläche. Die Sammlung umfasst nicht nur Lastkraftwagen sowie große und kleine Busse, sondern auch Baumaschinen und Motoren aus fast 100 Jahren Nutzfahrzeuggeschichte. Viele dieser Schätze des mobilen Kulturguts sind noch fahrbereit und gelegentlich unterwegs auf Fahrzeugtreffen, Messen, Rallyes und anderen Veranstaltungen. Die Fahrzeuge sind – bis auf wenige Ausnahmen – nach Marken sortiert und so geparkt, dass sie möglichst ohne Rangieraufwand weggefahren werden können.

Über das PS.Depot Kleinwagen:

Ab Juni 2018 öffnet der PS.SPEICHER zu ausgewählten Terminen und für angemeldete Gruppen sein zweites PS.Depot, das PS.Depot Kleinwagen. Am Altendorfer Tor (Einfahrt über die Schusterstraße) befindet sich die weltweit größte Sammlung historischer Klein- und Kleinstwagen. Gezeigt werden rund 150 Fahrzeuge aus zahlreichen Ländern und nahezu allen Epochen auf rund 2.000 Quadratmetern.

Über die GENUSSWERKSTATT und das Hotel FREIgeist Einbeck:

Gut untergebracht – Tagungen und Gruppenreisen – In unmittelbarer Nähe des PS.SPEICHER befindet sich das unkonventionelle Designhotel FREIgeist Einbeck mit 63 Doppelzimmern. Sieben großzügige Tagungs- und Mehrzweckräume ermöglichen mehrtägige Veranstaltungen und bieten die perfekte Atmosphäre sowohl für Firmenveranstaltungen als auch für private Feierlichkeiten. Als besonderer Veranstaltungsraum steht das Wohnzimmer mit Lounge-Ambiente. Es wurde extra für exklusive Treffen und Teamarbeiten konzipiert. Am runden Tisch oder auf dem gemütlichen Ledersofa lassen sich neue Ideen spinnen. Anregungen können Teilnehmer an der sogenannten NERDtanke gewinnen. Das Hotel bestückte sie mit Buchtipps des Göttinger Literaturherbst. Drei fahrbare Inspirationsmodule unter anderem zum Thema Architektur und Design bringen die Teilnehmer mit Zeichenblock, Bauklötzen, Geodreieck und Co auf ganz neue Gedanken. Das Hotel Freigeist Einbeck eröffnete im November 2015. Es ergänzt das einzigartige Ensemble rund um den PS.SPEICHER und bietet ein individuelles Wohnerlebnis mit eindeutig männlicher Note, reduzierter Architektur und viel Raum für Inspiration. Das Restaurant GENUSSWERKSTATT serviert regionale Feuerküche mit Werkstattflair. Darüber hinaus bietet das Hotel seinen Gästen eine Sauna, einen Fitnessraum, die Fatboy-PARKzone, die Hotelbar mit BARgarage und die Dachterrasse mit Chill-out-Bereich, Sandstrand und Blick über die Dächer Einbecks.

Weitere Informationen finden Sie auf www.freigeist-einbeck.de sowie www.genusswerkstatt-einbeck.de und auf https://www.facebook.com/freigeist.einbeck/

www.kulturstiftung-kornhaus.de

Länderübergreifender Unternehmensaustausch

Erfolgreiche Premiere einer gemeinsamen Veranstaltung der Landkreise Göttingen, Eichsfeld und Werra-Meißner.

Mehr als 100 Gäste aus drei Landkreisen waren gekommen um auf dem Rittergut Besenhausen bei Friedland den Ausführungen des Philosophen Dr. Markus Reimer zu lauschen und sich gemeinsam über agile Methoden der Unternehmensführung auszutauschen. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Eingeladen hatte die Wirtschaftsförderung Region Göttingen (WRG) gemeinsam mit den Wirtschaftsförderungen aus dem Werra-Meißner-Kreis und dem Landkreis Eichsfeld zum „Forum für Ideen“.

Landrat Bernhard Reuter begrüßte die Gäste und betonte dabei, wie wichtig grenzüberschreitende Zusammenarbeit für alle Organisationen in der Region sei. So habe man für die Kooperationsveranstaltung mit dem Rittergut Besenhausen einen Veranstaltungsort gefunden, der eine historische Tradition im Dreiländereck habe, aber auch ein großartiges Ambiente biete. Das örtliche Symbol sei Friedland, wo man die Willkommenskultur schon lange pflege.

Reuter: „Wir leben in komplexen Zeiten. Das kann man als Risiko betrachten aber auch als Chance.“

Dr. Werner Henning fühlte sich sichtlich wohl und dankte mit herzlichen Worten den Veranstaltern. In seinem Grußwort schilderte der Landrat des Eichsfeldkreises die Geschichte seiner Heimat und betonte, dass die besondere „Eigenbrötlerei“ die Menschen auch vor manchem Irrtum bewahrt habe.  „So gut wie wir auf Kreisebene im Dreiländereck zusammenarbeiten ist beispielhaft in Deutschland.“ Er betonte dabei die Gemeinsamkeiten und die Orientierung ins Oberzentrum Göttingen.

Auch Dr. Lars Kleeberg, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Werra-Meißner-Kreis mahnte in seiner Begrüßung, dass der Austausch nicht an den Ländergrenzen aufhören dürfe. Der Vertreter des Landrates sagte: „Wir drei Landkreise sind sehr zentral in Deutschland. Das übersehen wir oft.“ Als grüne Mitte Deutschlands biete die Region hohe Lebensqualität und vergleichsweise günstige Preise. Mit etwas mehr Transparenz sei auch die Konkurrenz um Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt gemeinsam zu bewältigen.

Dr. Markus Reimer zeigte den Teilnehmern im Anschluss in einem packenden Vortrag, wie man sich auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten kann. Dabei verdeutlichte der promovierte Philosoph und Unternehmer aus Bayern, wie man das Potential in Unternehmen oder Organisationen heben könne. Die Welt werde dynamischer, unberechenbarer und auch unsicherer. „Agilität und damit die agile Organisation scheinen eine Art Wunderwaffe für die gegenwärtigen Managementfragen und Herausforderungen zu sein. Darum werden allerorts agile Methoden in Unternehmen eingeführt.“ Anhand von acht Punkten verdeutlichte er, wie Führungskräfte eine agile Umgebung schaffen können.

Mit dem Veranstaltungsformat „Forum für Ideen“ bietet die WRG Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH seit 2003 den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Innovationspreises eine Plattform zum Austausch und für gewinnbringende Impulse. Im Rahmen der diesjährigen Kooperationsveranstaltung wurde das Format für Unternehmen aus dem Landkreis Eichsfeld und dem Werra-Meißner-Kreis geöffnet. Viele neue Ideen entstehen im Gespräch und durch Anregungen mit anderen Akteuren. Ziel war, dass sich innovative Unternehmerinnen und Unternehmer in lockerer Atmosphäre bei sommerlichen Temperaturen besser kennenlernen.

 www.wrg-goettingen.de


Detlev Barth, Geschäftsführer WRG Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH (WRG), Landrat Dr. Werner Henning (Landkreis Eichsfeld), Landrat Bernhard Reuter (Landkreis Göttingen) und Dr. Lars Kleeberg, Geschäftsführer Wirtschaftsförderungsgesellschaft Werra-Meißner-Kreis mbH (WFG). © WRG


Mehr als 100 Teilnehmer tauschen sich in Workshops über die unternehmerischen Herausforderungen aus. © WRG