Hannover, 29. April 2021. In Zeiten, in denen die Corona-Pandemie täglich Jobs kostet, sind Startups ein wichtiger Jobmotor für die Zukunft. Nach einer Analyse des Handelsregisters für das Jahr 2020 besteht eine hohe Gründungsaktivität im Raum Hannover. Der jüngst veröffentlichte Niedersächsische Startup Monitor belegt: Niedersachsen liegt hierbei mit einem Frauenanteil bei den Gründungen von 20 Prozent über dem Bundesdurchschnitt (16 Prozent) – hannoverimpuls trägt mit passgenauen Förderinstrumenten zu den Ergebnissen bei.
„Sie kennen unsere Pferde. Erleben Sie unsere Stärken“, lautete einst der Werbeslogan Niedersachsens – der aktuelle Niedersächsische Startup-Monitor belegt, dass eine der zentralen aktuellen Stärken am Standort Hannover die Offenheit des Gründungssystems für Frauen ist. Und das sowohl bei der Anzahl weiblicher Gründungen als auch beim Heben von Marktbereichen mit immensem Business-Potenzial wie der Frauengesundheit.
Doris Petersen, Geschäftsführerin der hannoverimpuls GmbH, freut sich: „Die Zahlen weiblicher Startups zeigen, dass unsere Maßnahmen wie das Fördern von Investorinnen sowie das Projekt Gründerinnen-Consult am Markt greifen. Unser jüngstes Instrument, der Female Health Incubator belegt, wie wichtig es ist, den Fokus der Wirtschaftsförderung für Stadt und Region auch auf die Förderung von gründenden Frauen zu legen.“
Denn Frauengründungen sind weit mehr als ein Frauenthema, sie sind ein zentraler Wirtschafts- und damit Wettbewerbsfaktor. Es ist bezeichnend, dass etwa Femtech-Dienste wie Apps zur Schwangerschaftsbegleitung oder Zykluskontrolle, die doch für die Hälfte der Weltbevölkerung relevant sind, nur von zwei Prozent des Kapitals gespeist werden – das ist der geschätzte Anteil am globalen VC-Volumen, das an Gründerinnen geht. Die Ursache liegt nicht in fehlenden Geschäftsideen, wie der Female Health Incubator von hannoverimpuls belegt. Es startet im Mai 2021 bereits die zweite Runde des Programms. Männer investieren immer noch eher in männliche Gründungsteams, die Ursachen dafür sind divers.
Nur sieben Prozent der rund 10.000 deutschen privaten Geldgeber*innen, so genannte Business Angel, die eine wichtige Finanzquelle für junge Unternehmen sind, sind Frauen – so die aktuelle Einschätzung vom Business Angel Netzwerk Deutschland (BAND). Dabei belegen Daten, dass es sich lohnt, in weibliche Gründungsteams zu investieren: Für jeden in sie investierten VC-Dollar erwirtschafteten Female Founders 78 Cent Umsatz, Männer dagegen 31 Cent, so das Ergebnis einer Studie der Boston Consulting Group aus dem vergangenen Jahr.
Die Anzahl der Startup-Neugründungen in Niedersachsen lag 2020 laut Niedersächsischem Startup-Monitor bei 106 – das sind trotz Corona-Krise 19 Prozent mehr als im Vorjahr, davon 43 Neugründungen im Raum Hannover, knapp ein Viertel davon von Frauen. Die besonders hohe Aktivität in der Landeshauptstadt Hannover ist auch ein Ergebnis der Arbeit von Gründerinnen-Consult. Es trägt dazu bei, dass Niedersachsen bei Gründungen durch Frauen mit vier Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt die Nase klar vorn hat.
Angesiedelt bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft hannoverimpuls, unterstützt und berät das EU-geförderte Projekt Gründerinnen-Consult Frauen im Gründungsprozess. Ein Fokus liegt dabei auf Startup-Gründerinnen. Um im niedersächsischen Startup-Ökosystem ein besseres Gründungsklima zu schaffen, hat Gründerinnen-Consult unter anderem die Studie #femalestartupsnds mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg durchgeführt und Handlungsempfehlungen zur Unterstützung weiblicher Innovationsgründungen entwickelt.
Ein weiterer Baustein zur Förderung weiblicher Startups ist der im letzten Jahr gestartete „Female Health Incubator“ (FHI) von hannoverimpuls, der Gründungen von oder mit Frauen dabei unterstützt, Geschäftsmodelle zu realisieren, die die weibliche Gesundheit im Fokus haben. Der Schwerpunkt liegt auf „Femtech“ und „Digital Health“.
Im Projektzeitraum von jeweils sechs Monaten werden in insgesamt drei Durchläufen Teams intensiv durch Coaching, Workshops und Mentoring mit Investor*innen sowie Expert*innen vernetzt. Nach der sechsmonatigen Intensivzeit folgt jeweils eine dreimonatige Fade-out-Phase. Gefördert wird der Female Health Incubator aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) im Rahmen des Projekts „Soziale Innovation“.
Die fünf Teams aus dem ersten Durchlauf des FHI sind bereits im Fadeout und konnten schon erste Erfolge am Markt einstreichen: KindCare etwa hat bereits Interessensbekundungen von regional ansässigen Konzernen für die Pilotphase ihrer mobilen Pflege-App. KindCare bietet über eine mobile App ein persönliches Beratungssystem zur Hilfe bei der Betreuung Pflegebedürftiger und wird über Arbeitgeber*innen an Arbeitnehmer*innen kostenfrei angeboten.
Die vier Teams, die ab Mai 2021 sechs Monate lang intensiv im zweiten Female Health Incubator bei der Entwicklung ihrer Geschäftsideen betreut werden, haben alle ein zentrales Fokusthema, das von hoher Bedeutung ist – und zwar nicht erst nach mehr als einem Jahr Durchhalten in der Pandemie: Die mentale Gesundheit. Von VR-Konzepten zur Stärkung der mentalen Gesundheit über Onlineprogramme für mehr Selbstbewusstsein oder zur Begleitung Angehöriger von Erkrankten – alle Gruppen arbeiten an vielversprechenden Ideen in wachsenden Sektoren.
Mit Blick auf technische Innovationen wird in Zukunft insbesondere der Gesundheitssektor von gut ausgebildeten Gründerinnen mit entsprechendem Know-how profitieren. „Frauen verbinden mit ihrer Geschäftsidee meist ein höheres Ziel. Hier spielt nicht nur der wirtschaftliche Erfolg eine Rolle, sondern das Engagement für eine bessere Zukunft“, beschreibt es Cornelia Klaus, Leitung von Gründerinnen-Consult, die die hannoversche Studie #femalestartupsnds begleitet hat.
Gern stellen wir Ihnen bei Interesse weiteres Material zum Thema zur Verfügung. Sprechen Sie uns an: Cornelia.boedecker@hannoverimpuls.de, Tel.: 0511-200 333-16
Die Fakten:
Frauen investieren – Angel Investments in Startups: Den Mechanismus, dass Männer Männern Geld geben, will hannoverimpuls durchbrechen und Investorinnen fördern. Deshalb hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft erfolgreich eine Veranstaltung für Investorinnen mit Expert*innen auf die Beine gestellt. Jetzt nachlesen: https://www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de/Presse/Frauen-investieren-Angel-Investments-in-Startups
Female Health Incubator: Hannover hat eine starke Gesundheitswirtschaft mit fünf neuen Startups, die mit Geschäftsideen rund um das Thema weibliche Gesundheit punkten. Publikum und Fachjury beim ersten „Demo Day“ des Female Health Inkubators – übrigens der erste Inkubator mit dem Schwerpunkt „Frauen“ landesweit! – waren begeistert von den innovativen, vielseitigen Ansätzen der Teams, die nach sechs Monaten intensiver Arbeitsphase – betreut von hannoverimpuls – beim ersten Demo Day präsentiert haben. Mehr zum Thema: https://www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de/Presse/Female-Health-Incubator
Die Themen beim zweiten Female Health Incubator ab Mai:
· Virtual Reality als ergänzender Therapieansatz z. B. bei Essstörungen oder Suchterkrankungen, indem sich Patient*innen in individuellen Szenarien ihren Problemen stellen.
· Digitales Angebot für Angehörige von Schwererkrankten für die eigene Krankheitsbewältigung und Trauerbearbeitung und möglicher Folgeerkrankungen.
· Empowerment und Embodiment im Fokus: Online-Programm zur Stressreduzierung und Stärkung des Selbstbewusstseins.
· Auflösung des Stigmas zur postpartalen Depression: Angebote zur Prävention und Aufklärung rund um die Wochenbettdepression, die immerhin 10 – 15 % der Mütter entwickeln.
Virtual Reality als ergänzender Therapieansatz z. B. bei Essstörungen oder Suchterkrankungen, indem sich Patient*innen in individuellen Szenarien ihren Problemen stellen.
Digitales Angebot für Angehörige von Schwererkrankten für die eigene Krankheitsbewältigung und Trauerbearbeitung und möglicher Folgeerkrankungen.
Empowerment und Embodiment im Fokus: Online-Programm zur Stressreduzierung und Stärkung des Selbstbewusstseins.
Auflösung des Stigmas zur postpartalen Depression: Angebote zur Prävention und Aufklärung rund um die Wochenbettdepression, die immerhin 10 – 15 % der Mütter entwickeln.
Gründerinnen-Consult
Angesiedelt bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaf hannoverimpuls, unterstützt und berät das EU-geförderte Projekt Frauen im Gründungsprozess. Ein Fokus liegt dabei auf Startup-Gründerinnen. Um im niedersächsischen Startup-Ökosystem ein besseres Gründungsklima zu schaffen, hat Gründerinnen-Consult unter anderem mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg die Studie #femalestartupsnds durchgeführt und Handlungsempfehlungen zur Unterstützung weiblicher Innovationsgründungen entwickelt. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des F.I.F.A.Landesprogrammes des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung sowie vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung.
Health Location Hannover
Hannover gehört zu den Top-Standorten rund um das Thema Gesundheit. Das wussten Sie nicht? Dann schauen Sie sich gerne unser neues Video an, mit dem wir unsere Health Location Hannover auch im Ausland präsentieren!
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