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Deutsche Lebensmittelversorgung gesichert

Grafik zum Selbstversorgungsgrad in Deutschland der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
Heimische Landwirt*innen decken Bedarf an wichtigsten Grundnahrungsmitteln vollständig – anders sieht es bei Obst, Gemüse und Honig aus

In Deutschland ist die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln auch während der Corona-Krise gesichert, wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen mitteilt.

Zwar kennzeichnen Hamster- und Panikkäufe, wie sie in Deutschland in den vergangenen Wochen bei Grundnahrungsmitteln zu beobachten waren, mittlerweile auch globale Marktentwicklungen. Nach Einschätzung der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, könnte sich dadurch rasch eine internationale Versorgungskrise entwickeln. Immer mehr Länder schränken den Export von Grundnahrungsmitteln ein; so haben beispielswiese die Ukraine und Russland den Export von Getreide verboten. „Aber in Deutschland ist durch eine ausreichende eigene Erzeugung in den meisten Bereichen nicht mit Versorgungsengpässen zu rechnen“, erklärt Dr. Albert Hortmann-Scholten, Marktexperte der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK).

Inzwischen füllen sich die Supermarktregale auch wieder mit Mehl, Zucker, Nudeln sowie haltbaren Milchprodukten. Selbst bei einer zweiten Pandemiewelle ist nicht mit einem Versorgungsengpass bei den wichtigsten Grundnahrungsmitteln zu rechnen. Die deutschen Landwirt*innen erzeugen genug Fleisch, Milch, Kartoffeln, Zucker und Brotgetreide, um den Bedarf der deutschen Verbraucher*innen vollständig zu decken. Die Eierversorgung kann zwar nicht vollständig aus heimischer Erzeugung gewährleistet werden, doch werden die fehlenden 30 Prozent derzeit aus dem benachbarten EU-Ausland bereitgestellt.

Anders sieht es bei der Versorgung mit Obst, Gemüse und Honig aus. Die heimischen Landwirt*innen können den Bedarf an Obst- und Gemüsearten lediglich zu 25 bis 30 Prozent decken. Das liegt vor allen Dingen an der zunehmenden Nachfrage nach tropischen und südtropischen Früchten, die in den vergangenen Jahren einen immer höheren Anteil an der Versorgung in Deutschland eingenommen haben. Der Honigkonsum ist in den vergangenen Jahren gestiegen und liegt inzwischen bei etwa 1,1 kg pro Kopf und Jahr, wovon allerdings nur 30 Prozent aus bundesdeutscher Erzeugung stammen.

Sollte sich die Situation an den internationalen Agrarmärkten weiter zuspitzen, müssen deutsche Verbraucher*innen möglicherweise mit höheren Preisen rechnen. Insbesondere bei importiertem Obst und Gemüse könnten aufgrund von unterbrochenen Lieferketten Preissteigerungen erfolgen. Fehlende Saisonarbeitskräfte führen dazu, dass in wenigen Wochen auch geringere Mengen an Frühgemüse wie Rhabarber, Salat, Erdbeeren und Salatgurken aus heimischer Produktion an den Markt kommen werden. Aufgrund kurzer Vermarktungswege sind eklatante Störungen der Lieferketten und explosionsartig steigende Lebensmittelpreise wie in den Ballungszentren der südchinesischen Metropolen in Deutschland aber nicht zu erwarten. „Die Krise hat uns allerdings vor Augen geführt, dass die heimische Landwirtschaft für Deutschland ebenso systemrelevant ist wie ein gut funktionierendes Gesundheitssystem“, sagt Dr. Hortmann-Scholten.

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