(pug) Der Chemiker Prof. Dr. Lutz Ackermann von der Universität Göttingen hat einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) erhalten. Der ERC fördert sein Projekt „Electrochemische BindungsFunktionalisierung (ElectroFun)“ fünf Jahre lang mit insgesamt rund 2,5 Millionen Euro.
Die Entwicklung umweltgerechter Produktionsmethoden gehört zu einer der größten gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart. Hier setzt das Projekt ElectroFun an: Es verbindet zwei ressourcenschonende Strategien und kombiniert so die Umwandlung reaktionsträger Moleküle mit der Elektrokatalyse. Übergeordnetes Ziel ist der Ersatz toxischer Reagenzien und Mediatoren durch grünen Strom sowie die Selektivitätskontrolle elektrokatalytischer Transformationen von Biomolekülen. Mit externen Stimuli erneuerbarer Energieformen können so Abfallprodukte minimiert und langwierige Synthesesequenzen umgangen werden. Ermöglicht wird dies durch das Design innovativer Katalysekonzepte.
Lutz Ackermann, Jahrgang 1972, studierte Chemie an der Universität Kiel. Anschließend war er am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim und wurde 2001 promoviert. Als Postdoktorand arbeitete er an der University of California in Berkeley. Von 2003 bis 2007 leitete er eine Emmy-NoetherNachwuchsgruppe an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2007 folgte er einem Ruf an die Universität Göttingen, wo er auch Geschäftsführender Gründungsdirektor des Friedrich-WöhlerForschungsinstituts für Nachhaltige Chemie ist.
Ackermanns Arbeiten wurden bereits mit verschiedenen Auszeichnungen gewürdigt. Unter anderem erhielt er 2012 einen ERC Independent Consolidator Grant der Europäischen Union und 2017 einen Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Ackermann zählt zu den weltweit führenden Experten in seinem Forschungsfeld und gehört mit seinen Publikationen seit 2014 durchgehend zu den weltweit meistzitierten Wissenschaftlern. Gastprofessuren führten ihn unter anderem an die Universitäten in Osaka, Mailand, Madison, Kyoto, Straßburg und Xiamen sowie die École supérieure de physique et de chimie industrielles de la ville de Paris und die École Polytechnique.
Mit den Advanced Grants des ERC unterstützt die Europäische Union herausragende, bereits in ihrer wissenschaftlichen Karriere etablierte Forscherinnen und Forscher bei Projekten, die bahnbrechende neue Erkenntnisse versprechen.
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