Ein vom Schulbiologiezentrum Hildesheim betreutes Jugend-forscht-Projekt hat beim diesjährigen 25. Regionalwettbewerb den ersten Platz in der Kategorie Biologie belegt.
Der 19-Jährige Matthias Klimanek vom Gymnasium Josephinum Hildesheim hat sich dafür zwei Schutzgebiete der vom Aussterben bedrohten Gelbbauchunke angeschaut und bewertet, wie geeignet diese für den kleinen Froschlurch sind. Im Spätsommer 2020 hat er das Amphibienbiotop Ochtersum in Hildesheim und den Alten Steinbruch in Liekwegen bei Nienstädt genauer erforscht. Der Schüler nahm unter anderem verschiedene Parameter zur Untersuchung der Land- und Wasserlebensräume auf und auch Fotofallen wurden aufgestellt. Damit konnte unter anderem beobachtet werden ob es Fressfeinde in den Gebieten gibt.
Betreut und unterstützt wurde er dabei im Rahmen des EU-Naturschutzprojekts LIFE BOVAR, sowie von einer Lehrerin vom Schulbiologiezentrum Hildesheim. Die Ergebnisse zeigen, dass die Population der Gelbbauchunke in Liekwegen ideale Bedingungen vorfindet. Im erheblich kleineren Ochtersum sieht es nicht ganz so gut aus, hier spielt vor allem die Bedrohung durch Fressfeinde wie Rabenvögel und der schwankende Wasserpegel in heißen Sommern eine Rolle. Bei der dieses Jahr digital abgehaltenen Feierstunde kam dann die große Überraschung: Der erste Platz in der Kategorie Biologie für Matthias!
„Ich freue mich, dass mein Projekt so gelungen ist und die Jury es mit dem 1. Preis ausgezeichnet hat. Auf die nächste Runde bin ich jetzt schon gespannt“, sagt Matthias.
Den Teilnehmern*innen bleibt nun rund eine Woche um ihre Arbeit noch mal geringfügig anzupassen und ein kurzes Vorstellungsvideo zu drehen. Damit will Matthias dann in der Landesausscheidung antreten.
Falls Sie auch Interesse an einer Jugend-forscht-Arbeit oder anderen Projekten zur Gelbbauchunke haben, nehmen Sie gerne Kontakt mit dem Schulbiologiezentrum auf! Auf der Webseite des Vereins finden Sie auch weitere Umweltbildungsangebote zum EU-LIFE BOVAR Projekt.
Projekthintergrund
Der NABU Niedersachsen widmet sich – gemeinsam mit seinen Projekt- und Kooperationspartnern – in dem Projekt LIFE BOVAR dem Management der Gelbbauchunke und anderer gefährdeter Amphibienarten sowie der gezielten Entwicklung dynamischer Lebensräume für den Artenschutz.
Wichtigste Ziele des Projektes sind die Umsetzung von praktischen Artenschutzmaßnahmen für gefährdete Amphibienarten, die Wiederherstellung und Optimierung günstiger Lebensraumbedingungen und die Stärkung des Biotopverbundes durch Trittsteine und teilweise Wiederansiedlung, um isolierte Populationen miteinander zu vernetzen. Dabei sollen die Zielarten Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte, Kreuzkröte und Kammmolch profitieren. Außerdem soll ein Beitrag zur Wiederherstellung des ursprünglichen Verbreitungsgebietes der Arten geleistet werden.
Zusammen mit den Projektpartnern aus den Niederlanden (Stichting IKL), dem Schulbiologiezentrum Hildesheim, der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz aus Soest, der NABU-Naturschutzstation Aachen sowie den Ländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen werden über einen Zeitraum von acht Jahren Projektaktionen und Artenschutzmaßnahmen durchgeführt, die einen Beitrag zur biologischen Vielfalt leisten sollen. Wie für LIFE-Projekte üblich, sollen dabei Instrumente für die langfristige Sicherung und Pflege der Lebensräume entwickelt werden. Um das Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken, werden auch Aktionen und Informationsveranstaltungen durchgeführt.
EU-Kommission, Projektpartner, Projektförderer und Unterstützer haben das Projekt mit einem Gesamtvolumen von gut 4,6 Millionen Euro ermöglicht.
Noch kein Kommentar, Füge deine Stimme unten hinzu!