Einbeck für Smart City-Wettbewerb der Bundesregierung qualifiziert
Einbeck, 5. März 2021. Einbeck macht sich mit Digitalisierung und Nachhaltigkeit auf den Weg zur Smart City. Die Stadt hat sich für ein Modellprojekt des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Bauen und Klimaschutz (MU) und des Niedersächsischen Städtetages (NST) qualifiziert. Neun von insgesamt 16 interessierten Städten und Kommunen wurden für die Teilnahme am Wettbewerb „Smart City made in Germany“ des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat ausgewählt. Sie werden vom NST bei der Antragsstellung unterstützt. Das Motto der 3. Staffel lautet „Gemeinsam aus der Krise: Raum für Zukunft“.
Die Stadt Einbeck hat gemeinsam mit Einbeck Marketing in den letzten Wochen in digitalen Städte-Meetings verschiedene Projektideen für Einbeck entwickelt. Mitte März werden die Anträge eingereicht. Die Förderphase erstreckt sich über fünf Jahre – die Fördersumme beträgt bis zu 17,5 Millionen Euro. Der Kostenrahmen für die Smart City-Projekte in Einbeck beläuft sich in fünf Jahren auf 4,5 Millionen Euro – 65 Prozent der Projektkosten werden gefördert. Der Eigenanteil von rund 1,5 Millionen Euro wurde vom Ausschuss für Stadtentwicklung bereits einstimmig in den Nachtragshaushalt gestellt. Der Rat wird am 24. März darüber entscheiden. In der ersten Phase des Smart City-Prozesses soll zunächst eine Digitalisierungsstrategie für Einbeck entwickelt werden.
„Im Mittelpunkt steht für uns eine zukunftsfähige Weiterentwicklung des Mittelzentrums Einbeck mit seinen 46 Ortschaften und der Kernstadt“, erklärt Dr. Sabine Michalek, Bürgermeisterin der Stadt Einbeck. „Wir wollen digitale Räume und Strukturen schaffen, die allen das Leben erleichtern und Einbeck zu einem Zukunftsort machen, in dem Analoges mit Digitalem verknüpft ist. An diesem Prozess möchten wir die gesamte Stadtgesellschaft partizipativ beteiligen und in einer ersten Projektphase eine Digitalstrategie entwickeln.“
Joachim Mertens, Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung und Bauen, ergänzt: „Wir haben in Kernstadt und Ortschaften etliche strukturelle Probleme, die uns arg zu schaffen machen. Von dem umfassenden Digitalisierungsschub durch Smart Cities versprechen wir uns nicht nur eine Minimierung der bestehenden Defizite, sondern vor allem viele Innovationen und positive Impulse, die unsere Stadt voranbringen.“
Ein Schwerpunkt der skizzierten Projekte liegt auf der zukunftsfähigen Entwicklung der Innenstadt – Einbeck arbeitet bei diesem Themenfeld in einem Kooperationsverbund mit Hannover, Göttingen und Oldenburg zusammen. „Die Innenstädte befinden sich seit Jahren im Wandel. Corona hat jedoch noch einmal das Brennglas auf die Probleme gelenkt. Unser Ziel ist es daher, gemeinsam mit den anderen Städten im Kooperationsverbund digitale und nachhaltige Projekte aufzusetzen, die die Innenstadt stärken und weiterentwickeln – zu einem lebendigen Zentrum, das Arbeiten, Wohnen, Einkaufen, Gastronomie, Tourismus und Kultur verbindet, die Aufenthaltsqualität steigert und die Multifunktionalität erhält“, so Anja Barlen-Herbig, Geschäftsführung der Einbeck Marketing GmbH.
Digitales Leerstandsmanagement, Stärkung der Digital-Kompetenz durch Workshops, smartes Einkaufen oder digitales Facility Management sind einige der Ideen – ebenso die nachhaltige Sanierung einer denkmalgeschützten Immobilie mittels digitaler Technologien. Basis des Kooperationsverbundes mit Hannover, Göttingen und Oldenburg ist das Prinzip, voneinander zu lernen und einander voranbringen. „Wir haben bewusst Projekte skizziert, die sich skalieren und auf andere Städte übertragen lassen. Teilweise partizipieren wir an den Entwicklungen anderer, teilweise können wir Vorbild für andere Städte sein wie etwa bei dem smarten, denkmalgeschützten Musterhaus“, so Dr. Sabine Michalek.
Dies ist auch der Grundgedanke des Smart Cities-Programms der Bundesregierung. Smart Cities Modellprojekte zeichnen sich durch vielfältige Lernbeispiele aus, deren Erkenntnisse in die Breite getragen und allen Kommunen zunutze gemacht werden. Dazu tragen die geförderten Kommunen unter anderem durch die gemeinschaftliche Bereitstellung von Open-Source-Lösungen für Zukunftsaufgaben bei. Als Teil des Konjunktur- und Zukunftspakets sind für das Förderprogramm im Bundeshaushalt 2021 Mittel in Höhe von 300 Millionen Euro vorgesehen. 2019 ist die erste Staffel mit 13 Modellprojekten an den Start gegangen. Im September 2020 wurde eine zweite Staffel mit weiteren 32 Modellprojekten ausgewählt.
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