Mit einer großen öffentlichen Auftaktveranstaltung in der Kalkscheune in Berlin startete am Mittwoch die neue Initiative „FRAUEN unternehmen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Damit wirbt der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, für mehr Existenzgründungen und Unternehmertum von Frauen.
Auch aus Hannover ist eine Unternehmerin dabei, die im Rahmen der Initiative eine Mentorinnenrolle einnehmen wird: Jasmin Arbabian-Vogel, Geschäftsführerin der Interkulturellen Sozialdienst GmbH – ein interkultureller Pflegedienstanbieter, der das gesamte Spektrum der Pflegeabdeckt, von haushaltsnahen Dienstleistungen über die ambulante Pflege, Tagesbetreuung und Wohngemein-schaften bis hin zur außerklinischen Intensivpflege. Vor knapp 20 Jahren als GbR gegründet und später in ein Einzelunternehmen umgewandelt, beschäftigt das Unternehmen mittlerweile etwa 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus über einem Dutzend unterschiedlicher kultureller Hinter-gründe. Die Interkultureller Sozialdienst GmbH beschäftigt auch überdurchschnittlich viele Frauen, auch in Führungspositionen. So ist die komplette Leitungsebene von Frauen ausgefüllt. Für ihr besonderes Engagement zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf wurde Jasmin Arbabian-Vogel im Jahr 2008 mit dem Stadt-Hannover-Preis ausgezeichnet.
„Auch ich habe als Gründerin und Jungunternehmerin viel Unterstützung erfahren, und das möchte ich jetzt zurückgeben. Denn eines steht fest: Frauen sind in der Regel besser qualifiziert als ihre männlichen Kollegen. Diese Tatsache sollte Frauen den Mut geben, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Dabei stehe ich als gerne als Partnerin zu fachlichen und überfachlichen Fragen zur Verfügung“ erklärt Jasmin Arbabian-Vogel, die bereits im Jahr 2009 in ein niedersachsenweites Mentoringprogramm als Mentorin involviert war.
Die Fakten und das Programm „FRAUEN unternehmen“
Derzeit wird nur knapp jedes dritte Unternehmen von einer Frau gegründet. Um überkommene Rollenbilder abzulegen und um mehr Mädchen und junge Frauen zur Selbstständigkeit zu ermutigen, möchte die Initiative „FRAUEN unternehmen“ mehr weibliche Vorbilder in der Öffentlichkeit sichtbar machen. Dazu soll ein Netzwerk hochklassiger und engagierter Unternehmerinnen für mehr weiblichen Unternehmergeist werben und zu einem modernen Bild von Unternehmertum und damit der Wirtschaft insgesamt beitragen.
Für die neue Initiative hatten sich über 360 Unternehmerinne Diese n aus ganz Deutschland beworben, aus denen eine Jury rund 180 Bewerberinnen für den Start des Netzwerks ausgewählt hat. In den kommenden zwei Jahren werden sie in ihren Regionen beispielsweise Schulen, Hochschulen oder Veranstaltungen der Wirtschaftsförderung besuchen, um die Präsenz und Sichtbarkeit von Unternehmerinnen in der Öffentlichkeit zu erhöhen und Mädchen und junge Frauen für die Selbständigkeit zu begeistern.
Die BMWi-Initiative „FRAUEN unternehmen“ ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Zur Unterstützung des neuen Netzwerkes wird bei der bundesweiten gründerinnenagentur (bga) eine nationale Koordinierungsstelle eingerichtet. Eine Reihe weiterer, auch regionaler Veranstaltungen werden der Auftaktveranstaltung folgen.
Regionale Veranstaltungen geplant
Als ausgewählte Vorbildunternehmerin wird Jasmin Arbabian-Vogel zweimal ehrenamtlich bei Veranstaltungen in Schulen und Hochschulen sowie bei regionalen Aktivitäten der Initiative „FRAUEN unternehmen“ ihre Unternehmerin stehen. Zusätzlich entwickelt Arbabian-Vogel als Landesvorsitzendes des Verbandes deutscher Unternehmerinnen (VdU) e.V. derzeit gemeinsame mit ihren Verbandskolleginnen eine eigene Veranstaltung, die unter dem Dach der Initiative „FRAUEN“ unternehmen stattfinden soll.
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